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Autor: Lavinia

„Theater lebt davon, dass man im Raum sitzt“: Interview mit Kinoblindgängerin

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Leere Theaterbühnen und ein Rauschen auf der ansonsten farbenfrohen Kinoleinwand. Das ist eine Tatsache, die Kulturliebhaber wie die Kinoblindgängerin Barbara Fickert besonders hart trifft. Wie sie als blinde Bloggerin und Autorin für Audiodeskription die Situation erlebt, verrät sie in einem Interview. Über Barbara Fickert Barbara Fickert ist eine blinde Filmkritikerin. Als Kinoblindgängerin betreibt sie unter anderem einen Blog, auf dem sie regelmäßig Rezensionen zu Filmen mit Audiodeskription schreibt. Mehr über Barbara und ihre Arbeit erfahrt ihr auf ihrer Seite Blindgaengerin.com. Interview mit Barbara Fickert Lavinia: Wie geht es dir gerade persönlich? Barbara: Ich habe überhaupt keinen Grund zu meckern. Mein…

„Wir sind verstummt“: Interview mit Audiodeskriptorin Anke Nicolai

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Konzerte, Theaterstücke, Lesungen und viele weitere kreative Ideen werden wegen des Kontaktverbots zurzeit im Internet realisiert. In den wenigsten Fällen wird dabei an Barrierefreiheit gedacht. Wie geht es weiter mit Audiodeskription im Theater, wenn die großen und kleinen Spielstätten geschlossen sind? Über die prekäre Situation von Live-Beschreibungen und BeschreiberInnen habe ich mich mit der Audiodeskriptorin Anke Nicolai unterhalten. Über Anke Nicolai Anke Nicolai ist seit 1997 Hörfilm-Autorin, Redakteurin, Tonregisseurin für Audiodeskriptionen in Kino und Fernsehen sowie Live-Beschreiberin im theater. Für ihre Audiodeskriptionen für Film und Fernsehen wurde sie bereits mehrmals mit dem Deutschen Hörfilmpreis ausgezeichnet. Darunter waren Filme wie „DiePäpstin“…

Ist Inklusion in Zeiten von Corona überhaupt noch ein Thema?

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Theater schließen. Das kulturelle Leben in Berlin steht still. Einige Konzerthäuser, Clubs und sogar Theater greifen auf Lifestreams zurück, um überhaupt etwas zu zeigen. Aber wie beeinflusst Corona und besonders das mangelnde inklusive Kulturangebot blinde und sehbehinderte Menschen. Darüber habe ich mich mit der blinden Künstlerin Silja Korn unterhalten. Silja ist hauptberuflich Spracherzieherin. Nebenberuflich malt sie, fotografiert und ist als Autorin für den „Berliner Spielplan Audiodeskription“ unterwegs. Seit 2014 arbeitet sie regelmäßig an Audiodeskriptionen für Film und Fernsehen mit. Als die Theater schließen, ist sie zunächst entsetzt: „Seitdem es noch mehr beschränkt worden ist, fühlt sich das wie ein Alptraum…

Sieben Voraussetzungen für eine perfekte Audiodeskription am Theater

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Was braucht eine perfekte Audiodeskription? Mehr als nur die trockene Beschreibung von Bewegungen. Soviel ist klar. Eine Audiodeskription ist Teil eines komplexen Kunstwerks und als solches ein kreativer Akt, der Aufwand sowie Können erfordert und nicht zu unterschätzen ist. Ich bin mir sicher, dass man dutzende von Kriterien für eine außergewöhnliche Audiodeskription benennen kann. Ich beschränke mich zunächst auf sieben Voraussetzungen, habe aber gerne ein offenes Ohr für weitere Vorschläge. 1. Eine Audiodeskriptorin mit einer angenehmen Stimme Das wichtigste Element einer mitreißenden Audiodeskription ist die Stimme der AudiodeskriptorInnen. In diesem Sinne unterscheidet sich die Audiodeskription nicht sonderlich von den Sprecharbeiten…

Erstes Autorentreffen des Berliner Spielplan Audiodeskription

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„Hallo, ich bin Lavinia, Ich bin 30 Jahre alt. Mein Lieblingstier ist eine Katze (meistens) und meine Lieblingsfarbe ist Grün.“ Ich stehe auf einer Holzkiste in einem kleinen Konferenzzimmer, der wegen des großen roten Tisches als roter Salon bezeichnet wird. Mit dem Projektteam des Berliner Spielplan Audiodeskription (Imke Baumann, Ursula Salomon, Andreas Brüning und ich) und vier unserer AudiodeskriptorInnen (Jutta Polić, Albert Frank, Charlotte Miggel und Sarah Kaluweit) findet heute am 11. März das erste Autorentreffen statt. Als Sprechtrainerin zu Gast ist außerdem Nadja Schulz-Berlinghoff, eine Schauspielerin, die zum Sprechtraining eingeladen wurde. Nacheinander steigen wir auf die Kiste. Plötzlich thronen…

„Don Quijote“ – Fantasie wird Wirklichkeit wird Fantasie

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  Ein Abend voller Kämpfe gegen Riesen und Heerscharen, die sich als Windmühlen und Viehherden entpuppen, eine fantasievolle Reise zweier trauriger Gestalten, die sich ihr Leben in schillernden Farben ausmalen. Das ist „Don Quijote“ von Jakob Nolte nach den Romanen von Miguel de Cervantes am Deutschen Theater Berlin am 25. Februar 2020. Don Quijote gespielt von Ulrich Matthes zieht mit seinem redegewandten Knappen Sancho Panza gespielt von Wolfram Koch durch die Weltgeschichte auf der Suche nach Abenteuern, die in den meisten Fällen fatal für ihn ausgehen. Gemeinsam mit ihrem stattlichen Ross Rosinante, das beim genauen Hinsehen nichts weiter als ein…

Zellteilung im Theater live beschrieben mit Audiodeskription

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„You are matter to me.“ „You matter to me.“ „matter“ Immer wieder werden Wörter auf einem Laptop eingetippt, gelöscht, ersetzt. Eine große Leinwand zeigt, wie die Wörter „matter“ und „life“ in immer andere Verbindungen gebracht werden. Mal steht dort „life“, mal „Live“, dann wieder „lie“. Je mehr Kombinationen versucht werden, je mehr Bedeutungen ergeben sich aus der Zusammensetzung. Der Anfang von „Living Matters“ von Eva Meyer Keller in den Sophiensälen Berlin ist bezeichnend für die ganze Performance, die in Zusammenarbeit mit den BiologInnen des Simone Reber Labors entstanden ist. Darin geht es um die geordnete Untersuchung des Lebens durch Praktiken…

„Kränkungen der Menschheit“ oder ein Spiegel der menschlichen Unsicherheit

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Habt ihr im Zoo schon einmal Menschen auf beiden Seiten des Zaunes gesehen? Menschen, die sich wie Tiere aufführen, andere, die krampfhaft versuchen, ihre eigene Menschlichkeit durch hochtrabende Formulierungen zu schützen. Das ist „Kränkungen der Menschheit“ im Hebbel am Ufer (HAU) Berlin. Am 9. Februar geht es um die Kränkungen, die der Mensch laut Freud durch wissenschaftliche Erkenntnisse erlebt. Dazu gehört die Erkenntnis, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist, Menschen mit Affen verwandt sind und das menschliche Unterbewusstsein sich nicht steuern lässt. Darüber hinaus fügt Anta Helena Recke noch eine rassistische Kränkung hinzu, die aus der Konfrontation…

„Endangered Species“ oder wie gehen wir mit Minderheiten um?

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Was haben gefährdete Tierarten und die Unterdrückung von Geschlechteridentitäten gemeinsam? Diese Frage stellt sich das Drag-Kollektiv House of Living Colors am 18. Januar 2020 in den Sophiensälen. Das Kollektiv besteht aus queeren und trans People of Color (QTBIPoC). In der Performance „Endangered Species“ stellen sie die Relevanz der Artenvielfalt für die Natur vor und reflektieren über ihre eigenen Erfahrungen als QTBIPoC. Anhand von Erzählungen, Live-Musik und Voguing (ein Tanzstil aus der Homosexuellenszene der 1980er) veranschaulichen sie, wie bedeutsam ihr Überleben für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft ist. Collaboration and Home Das Bühnenbild besteht aus einem Technikpult, drei Leinwänden und einem Podest.…