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2024

5.7.2024 um 19 Uhr 30, Tastführung um 17 Uhr 30
„Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer“ von René Pollesch

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Linienstraße 227
10 17 8 Berlin, Haupteingang am Rosa-Luxemburg-Platz

Karten und Preise

Die Karten kosten regulär zwischen zwölf und 40 Euro, ermäßigt neun Euro. Die Begleitperson ist frei. Anmeldung unter: besucherservice@volksbuehne-berlin.de oder telefonisch unter 030 / 24 06 57 77.

Zum Stück

Der Titel zitiert ein Stück von Bertolt Brecht, nämlich Die Gewehre der Frau Carrar. In diesem verarbeitet Brecht die Erfahrung des Spanischen Bürgerkriegs. Es geht um die Witwe Teresa Carrar, die sich und ihre Söhne aus dem Krieg heraus halten will. Als jedoch ihr Sohn Juan unbeteiligt von Franco-Milizen erschossen wird, ändert sie ihre Haltung und zieht selbst mit der verbliebenen Familie in den Krieg.
Es versteht sich an der Volksbühne fast von selbst, dass Rene Pollesch und sein wie immer mit produzierendes Ensemble aus dieser Vorlage etwas ganz Eigenes geschöpft haben. Wir begegnen Filmschaffenden auf einem Film Set in den 30er Jahren. Jedoch ab da ist alles offen. Diven und Zweitbesetzungen in opulenten Abendroben, Kameraleuten, Producer*innen, Film-Sternchen und Tänzer*innen drängen sich auf der Besetzungscouch und in anderen Lebenslagen. Was für ein Film soll hier eigentlich gedreht werden, worüber reden wir und warum kriegst du die Rolle und nicht ich? Oder um es direkt mit Pollesch zu sagen:
M: Wieso wollen hier denn immer alle tanzen? Wir drehen hier nen Wrestlingfilm.
R: Ich dachte, hier wird ein Tanzfilm gedreht. Warum wird es denn plötzlich ein Wrestlingfilm?
T: Ich dachte das hier wäre ne Bibelverfilmung. Also das macht mich schon fertig. Das ist gerade mein tiefster Punkt.

3ter Juli 2024 um 19 Uhr, Tastführung um 18 Uhr
Mohamed Toukabri – The Power (of) The Fragile
Tanzperformance mit deutscher Audiodeskription

 

HAU Hebbel am Ufer / HAU2
Hallesches Ufer 34
10963 Berlin

 

Karten und Preise

 

Tickets kosten 17 Euro, ermäßigt 9 Euro. Begleitpersonen von Personen mit Merkzeichen B haben freien Eintritt. Karten und Anmeldung unter tel:+493025900427 oder tickets@hebbel-am-ufer.de. Bei Fragen zur Barrierefreiheit wenden Sie sich an barrierefreiheit@hebbel-am-ufer.de

 

Zum Stück

 

Latifa hat immer davon geträumt, Tänzerin zu werden, aber erst ihr Sohn hatte die Möglichkeit, Tanz zu seinem Beruf zu machen. Nachdem sie lange Zeit getrennt waren, finden Mutter und Sohn nun in einem zärtlichen Duett wieder zusammen. Tragen und Getragenwerden, Fürsorge und Loslassen werden in dieser poetischen Arbeit auf berührende Weise verhandelt. Die Bühne wird darin zu einem Ort, an dem Erinnerungen neue Bedeutungen annehmen und eine bessere Zukunft möglich erscheint – ein leidenschaftliches Plädoyer für das Recht zu gehen, wohin wir wollen.

 

Links mit mehr Infos zur Produktion und zum Ticketing befinden sich auf der HAU-Website
https://www.hebbel-am-ufer.de/programm/pdetail/mohamed-toukabri-the-power-of-the-fragile

 

Infos zur Anfahrt und Barrierefreiheit für die Häuser des HAU Hebbel am Ufer:
https://www.hebbel-am-ufer.de/service/anfahrt-besuch
https://www.hebbel-am-ufer.de/service/kontakt-kasse
https://www.hebbel-am-ufer.de/service/barrierefreiheit

 

9ter Juli um 11 Uhr und um 18 Uhr,10ter Juli um 11 Uhr
Plan B – Ein Theaterstück von Theater Strahl ab 13 Jahre, mit Audiodeskription auf Anfrage

 

Theater Strahl, Kulturhaus Schöneberg (Probebühne)
Kyffhäuserstraße 23
10781 Berlin

 

Karten und Preise

 

Karten kosten für Erwachsene 16,00 Euro, ermäßigt 10,00 Euro. Schwerbehinderte bei Vorlage eines gültigen Ausweises. Begleitpersonen von Menschen mit Schwerbehindertenausweis erhalten freien Eintritt.Mailadresse für Ticketbestellungen ist: tickets@theater-strahl.de und telefonisch unter +49 30 23 63 40 300

 

Zum Stück

 

Plan B erzählt von einer Gruppe Teenagerinnen, die das Verlassen des vorgezeichneten Lebenswegs nicht mehr als Absturz sehen wollen. Als eine von ihnen ungeplant schwanger wird, definieren sie die Schwangerschaft zur revolutionären Geste um. Sie entwickeln einen gemeinsamen Plan, denken über alternative Lebensentwürfe nach, sprengen gesellschaftliche Stereotype und entwerfen ihre eigene Zukunft. Dieser Plan B macht die Sache nicht unbedingt einfacher. Aber er verwandelt den vermeintlichen Supergau in Selbstbestimmung. Und das ist nur der Anfang.

25ter Juni 2024 um 20 Uhr, (ohne Tastführung)
„Die kahle Sängerin“ von Eugène Ionesco

Deutsches Theater Berlin
Schumannstraße 13a
10 11 7 Berlin

Karten und Preise

Die Karten kosten regulär 35 Euro. Bei Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis gibt es zwei Karten zum Preis von einer. Kartenbestellung unter service@deutschestheater.de oder telefonisch unter 030 / 28 44 12 21.

Zum Stück

Der Titel mag gewöhnungsbedürftig sein, der Inhalt ist es keinesfalls. Ionescos „Anti-Stück“ von 1948, das alle bis dahin geltenden Regeln des Theaters ignoriert und in dem nicht nur eine Wanduhr verrücktspielt, gilt als Gründungsdokument des Absurden Theaters, das in den 1950er Jahren durch Samuel Beckett und andere berühmt wurde. Entstanden als Reaktion auf die Gräuel von Nazizeit und Zweitem Weltkrieg, postuliert das Absurde Theater in Form und Inhalt die Sinnlosigkeit als einzig sinnvollen Daseinszustand. Das Ergebnis dieser zutiefst melancholischen Bestandsaufnahme ist allerdings bei Ionesco höchst vergnüglich: Skurrile Figuren in humorvollen Situationen ergeben pralles Theater, in dem sich bizarre Dialoge in ein Feuerwerk aus sinnentleerten Phrasen und Nonsens-Sätzen steigern.
Die Handlung – wenn man das, was geschieht, so nennen darf – ist rasch zusammengefasst: Mr. und Mrs. Smith, die sich nach dem Abendessen gewaltig miteinander langweilen, bekommen Besuch von einem befreundeten Ehepaar, das bei seinem Auftritt erst einmal klären muss, ob sie einander kennen. Am Ende stellen die beiden erfreut fest, dass sie im selben Bett schlafen, verheiratet sind und ein Kind haben. Die Abendunterhaltung zu viert hingegen wird immer merkwürdiger: Das Dienstmädchen Mary glaubt, es sei Sherlock Holmes, ein Feuerwehrmann sucht einen zu löschenden Brand und stiftet dabei zusätzlich Verwirrung; was es nun aber mit der kahlen Sängerin auf sich hat, dürfen Sie selbst herausfinden.

Audiodeskriptive Einführung:
https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/122-new-episode

31ter Mai 2024 um 19 Uhr 30 (Bühnenbegehung geplant um 18 Uhr 45) und am 1ten Juni um 17 Uhr (Bühnenbegehung geplant um 16 Uhr 15) „Die Möwe“ von Anton Tschechow

Schaubühne am Lehniner Platz
Saal B
Kurfürstendamm 153
10 70 9 Berlin

Karten und Preise

Die Tickets kosten zwischen sieben und 49 Euro. Bei Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis gibt es fünfzig Prozent Ermäßigung für Sie selbst und Ihre Begleitung. Kartenbestellung unter ticket@schaubuehne.de oder telefonisch unter 030 / 89 00 23

Zum Stück

Sommer, ein Landhaus nach Sonnenuntergang. Konstantin hat zusammen mit Nina, in die er unsterblich verliebt ist, eine Open-Air-Aufführung vorbereitet, die das Theater revolutionieren und ein neues Zeitalter in der Kunst einläuten soll. Konstantin ist Autor und Regisseur des bahnbrechenden Monologs, Nina, die davon träumt, Schauspielerin zu werden, spielt. Im Publikum sitzen Konstantins Onkel, der Besitzer des Landhauses, Freund_innen und Nachbar_innen, aber vor allem sitzen dort diejenigen, auf deren Lob und Anerkennung Konstantin am meisten hofft: seine Mutter, die berühmte Schauspielerin Arkadina, und ihr Geliebter, der Erfolgsautor Trigorin. Doch Konstantins schlimmste Befürchtung trifft ein: Noch bevor das Stück zu Ende ist, fängt Arkadina an, sich öffentlich und hemmungslos über das dürftige Talent ihres Sohnes lustig zu machen. Konstantin, zutiefst gekränkt, verliert die Nerven und ein Streit bricht aus.
Thomas Ostermeier inszeniert Tschechows Klassiker über zwei fundamental andersdenkende Künstler_innengenerationen und über eine Gruppe von Menschen, die ihr Glück in der Kunst und in der Liebe suchen. Dabei zeigen sich die unterschiedlichsten Schattierungen der Liebe: die junge und die alte, die erwiderte und die niemals erfüllte, die kurz anhaltende und die lebenslange.

5ter Juni 2024 um 19 Uhr 30, Kurze Bühnenbegehung um 18 Uhr 45
Die Affäre Rue de Lourcine
von Eugène Labiche
Aus dem Französischen von Elfriede Jelinek

Schaubühne am Lehniner Platz
Saal A
Kurfürstendamm 153
10 70 9 Berlin

Karten und Preise

Die Tickets kosten zwischen sieben und 49 Euro. Bei Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis gibt es fünfzig Prozent Ermäßigung für Sie selbst und Ihre Begleitung. Kartenbestellung unter ticket@schaubuehne.de oder telefonisch unter 030 / 89 00 23

Zum Stück

Lenglumé erwacht mit einem ausgewachsenen Filmriss. Was er erinnert: Am Vorabend hat er bei einem Klassentreffen ordentlich gezecht. Nun liegt ein fremder Mann neben ihm im Bett, der sich Mistingue nennt. Wer ist das und woher kommt er? In den Taschen der beiden findet sich ein merkwürdiges Indiz nach dem anderen. Die morgendliche Zeitungslektüre scheint dann alle Befürchtungen zu bestätigen: In der Rue de Lourcine wurde eine Kohlenhändlerin ermordet. Und alles verweist auf Lenglumé und Mistingue als Täter. Doch was genau ist passiert? Die beiden beginnen durchzuspielen, was sie getan haben, wozu sie fähig sein könnten, und geraten in immer größere Verzweiflung. Vor allem müssen die vermeintliche Tat vertuscht und eventuelle Zeug_innen aus dem Weg geräumt werden. Mit immer grotesker werdenden Rettungsversuchen gilt es, das Schlimmste abzuwenden. Und natürlich darf Norine, Lenglumés Frau, von all dem nichts mitbekommen …

In »Die Affäre Rue de Lourcine«, 1857 in Paris uraufgeführt, wird im Modus des Komischen das Monströse und Abgründige der bürgerlichen Natur vorgeführt. In einem feinen Netz aus Missverständnissen und Lügen fallen die Figuren darin von einer fürchterlichen Lage in die nächste, schraubt sich die Geschichte ins immer Absurdere und Existentielle empor. Ist der Unterschied zwischen Schein und Sein dingfest zu machen? Wissen wir, welch dunkle Seiten in uns schlummern? Und was tun, wenn unsere Selbstgewissheit einmal zertrümmert vor uns liegt?

29ter Mai 2024 ab 11 Uhr bis ca. 13.00 Uhr
„Barrierefreiheit an den Berliner Bühnen – Stellenwert und Finanzierungsstrategien“
Ein Podium im Roten Salon der Volksbühne

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Linienstraße 227
10 17 8 Berlin, Haupteingang am Rosa-Luxemburg-Platz

Lavinia Knop-Walling und Imke Baumann diskutieren mit Verantwortlichen aus der Politik, blinden und sehbehinderten Theatergänger*innen und den Theaterpartnern des Berliner Spielplans.

Die Veranstaltung ist kostenfrei und öffentlich. Es geht um Ihre Meinungen und Ihr Programm, also diskutieren Sie mit!
Anmeldung erbeten unter: baumann@foerderband.org

30ter Mai 2024 um 16 Uhr
“Verleihung des Publikumspreises des Berliner Spielplan Audiodeskription“

Deutsches Theater Berlin
Rangfoyer
Schumannstraße 13a
10 11 7 Berlin

Sie haben gewählt! Lavinia Knop-Walling verleiht den Publikumspreis des Spielplans.
Die Veranstaltung ist kostenfrei und öffentlich. Bitte kommen Sie und feiern mit uns Ihre Preisträger!

Anmeldung erbeten unter: baumann@foerderband.org

18ter Mai 2024, 20 Uhr, Tastführung um 19 Uhr
Melodrama Suits Her – A Revenge Evening
Tanzperformance von Tümay Kılınçel

HAU Hebbel am Ufer / HAU3
Tempelhofer Ufer 10
10963 Berlin

Karten und Preise

Tickets kosten 17 Euro, ermäßigt 9 Euro. Begleitpersonen von Personen mit Merkzeichen B haben freien Eintritt. Karten und Anmeldung unter tel:+493025900427 oder tickets@hebbel-am-ufer.de. Bei Fragen zur Barrierefreiheit wenden Sie sich an barrierefreiheit@hebbel-am-ufer.de

Zum Stück

Mit “Melodrama Suits Her – A Revenge Evening” bringt die Choreografin und Tänzerin Tümay Kılınçel gemeinsam mit zwei Tänzerinnen und drei Musikerinnen eine Tanzperformance gegen den “male gaze”, den männlichen, sexualisierenden Blick, auf die Bühne. Sie wendet sich gegen die immer noch gängige filmische Darstellung der Frau als schwach, wehrlos, hysterisch und melodramatisch. Braucht es wirklich einen Helden, um diese Frauen zu retten? Die Tanzperformance arbeitet sich an stereotypen Frauenbildern, die sich durch vorherrschende Machtstrukturen manifestiert haben, ab und sucht nach Möglichkeiten, mit diesen auf der Leinwand, auf der Bühne und im Leben selbst zu brechen. Grundlage für die Recherche bilden neben den Yeşilçam-Filmen des türkischen Mainstreams, mexikanischen Telenovelas und populären deutschen Filmen auch Hollywood-Klassiker.

Links mit mehr Infos zur Produktion und zum Ticketing befinden sich auf der HAU-Website https://www.hebbel-am-ufer.de/programm/pdetail/tuemay-kilincel-hau-melodrama-suits-her

17ter Mai 2024 um 19 Uhr 30 (ohne Tastführung, ab 18 Uhr 30 Ausgabe der Geräte)
„Einfach das Ende der Welt“ nach Jean-Luc Lagarce in der Regie von Christopher Rüping

Deutsches Theater Berlin
Schumannstraße 13a
10 11 7 Berlin

Karten und Preise

Die Karten kosten regulär 52/42/32/22 Euro. Bei Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis gibt es zwei Karten zum Preis von einer. Kartenbestellung unter service@deutschestheater.de oder telefonisch unter 030 / 28 44 12 21.

Zum Stück

Nach zwölf Jahren kehrt ein junger Mann zu seiner Familie zurück. In dieser Zeit hat er nichts von sich hören lassen, während er sich erfolgreich als Künstler in der Großstadt etablierte und sich in Herz und Kopf immer weiter von der Familie in der Kleinstadt entfernte. Und nun? Ob Begegnung noch möglich ist? Ob Jahre der Kontaktlosigkeit das Urteil übereinander mildern oder verhärten? Ob die gemeinsam verbrachten Jahre schwerer wiegen als die Jahre der Entfernung voneinander? „Einfach das Ende der Welt“ ist der erste Teil der Familientrilogie von Christopher Rüping, in der er gemeinsam mit seinem jeweiligen Ensemble in drei voneinander unabhängigen Arbeiten das Konstrukt der Familie im 21. Jahrhundert befragt – ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit.
Die Inszenierung ist eine Übernahme vom Schauspielhaus Zürich und wurde vielfach ausgezeichnet.

19ter und 20ter Mai: Theatertreffen 2024. Mit den Autor*innen des Berliner Spielplans Audiodeskription

19ter Mai um 16 Uhr (Tastführung um 14 Uhr) Die Hundekot Attacke, Theaterhaus Jena in Koproduktion mit Wunderbaum

Berliner Festspiele
Seitenbühne
Schaperstr.24
10 71 9 Berlin

20ter Mai um 16 Uhr (Tastführung um 14 Uhr 30) „ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM“ von Werner Schwab, Staatstheater Nürnberg

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Linienstraße 227
10 17 8 Berlin, Haupteingang am Rosa-Luxemburg-Platz

Karten und Preise

Mit Merkzeichen B im Schwerbehindertenausweis sind Tickets für Audiodeskription für € 25 (Die Hundekot Attacke) bzw. 35 Euro („ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM“) erhältlich Tel +49 30 254 89 100, inklusion@berlinerfestspiele.de

Die Festspiele bieten diese Jahr zusätzlich ein audiodeskriptive Einführung zu
„Laios. ANTHROPOLIS II“ von Roland Schimmelpfennig aus dem Deutschen SchauSpielHaus Hamburg an.

Und wie jedes Jahr gibt es Theater mit Audiodeskription in der 3 SAT Mediathek:
„Macbeth“ in der Regie von Johan Simons aus dem Schauspielhaus Bochum ist ab dem 2ten Mai bis einschließlich 30ten August mit Audiodeskription verfügbar.
Informationen und audiodeskriptive Einführungen finden sich ab Anfang Mai auf der Seite der Berliner Festspiele:
https://www.berlinerfestspiele.de/theatertreffen/programm/2024/audiodeskription

Zu den vier Stücken des Theatertreffens

Wer berichtet wann und wie über was? „Die Hundekot-Attacke“ begleitet ein Schauspielkollektiv durch die Höhen und Tiefen eines Probenprozesses an einem thüringischen Theaterhaus, das die Mechanismen der Medienwelt effektiv für sich nutzen möchte.

Audiodeskriptive Einführung: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/131-audiodeskriptive-einfuhrung-zu-die-hundekot-attacke

Worin genau besteht Zivilisiertheit? Rieke Süßkow und ihr Ensemble überlassen sich in Werner Schwabs „ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM“ der Sprache und finden dafür eine passgenaue szenische Form.

Audiodeskriptive Einführung: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/132-audiodeskriptive-einfuhrung-zu-ubergewicht-unwichtig-unform

Welche Schuld geben die Vorfahren an die Nachfahren weiter? Karin Beier und Roland Schimmelpfennig stellen Ödipus’ Vater Laios ins Zentrum ihrer scharfsinnigen Mythen-Neudichtung, die grandios von Lina Beckmann interpretiert wird.

Audiodeskriptive Einführung: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/130-audiodeskriptive-einfuhrung-zu-laios

Kann eine der blutigsten Tragödien William Shakespeares komisch sein? Regisseur Johan Simons und sein umwerfendes Ensemble probieren es in „Macbeth“ aus – und schaffen großartiges Theater.

Audiodeskriptive Einführung: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/133-audiodeskriptive-einfuhrung-zu-macbeth

14ter Mai 2024, 19:30 Uhr, 18:30 Uhr Einführung für blinde und sehbehinderte Besucher*innen Die große Klassenrevue – Musiktheater von Christiane Rösinger

HAU Hebbel am Ufer / HAU1
Stresemannstraße 29
10963 Berlin

Karten und Preise

Tickets kosten zwischen 17 und 27 Euro, ermäßigt 9 Euro. Begleitpersonen von Personen mit Merkzeichen B haben freien Eintritt. Karten und Anmeldung unter tel:+493025900427 oder tickets@hebbel-am-ufer.de. Bei Fragen zur Barrierefreiheit wenden Sie sich an barrierefreiheit@hebbel-am-ufer.de

Zum Stück

“Umverteilung is the only way!” In ihrer zeitgenössischen Agitpop-Revue erzählt Christiane Rösinger unter skrupelloser Verwendung aller darstellerischen Möglichkeiten Ausstiegsgeschichten statt Aufstiegsgeschichten. Zusammen mit sieben Mitstreiter*innen – mit dabei die Schriftstellerinnen Paula Irmschler und Stefanie Sargnagel – und einer Band dekonstruiert die Berliner Musikerin und Autorin den “Mythos Mittelschicht” und den Modebegriff “Klassismus”. Gemeinsam widerlegen sie die hartnäckige Legende vom Aufstieg durch Leistung und Bildung, geben therapeutische Hilfe bei linker Erbscham und lassen das Publikum an den reichen Erfahrungen des prekären Lebens teilhaben. Nachdem Rösinger in ihren letzten HAU- Produktionen die Wohnungsfrage und feministische Utopien in den Blick nahm, beleuchtet sie jetzt heutige Klassenverhältnisse. Nach der gefeierten Uraufführung zum Auftakt der HAU-Programmreihe “Wem gehört die Welt?” ist die Arbeit nun zurück im HAU1!

Links mit mehr Infos zur Produktion und zum Ticketing befinden sich auf der HAU-Website
https://www.hebbel-am-ufer.de/programm/pdetail/christiane-roesinger-hau-die-grosse-klassenrevue

14ter Mai 2024 um 20 Uhr, Kurze Bühnenbegehung um 19 Uhr 15
Die Affäre Rue de Lourcine
von Eugène Labiche
Aus dem Französischen von Elfriede Jelinek

Schaubühne am Lehniner Platz
Saal A
Kurfürstendamm 153
10 70 9 Berlin

Karten und Preise

Die Tickets kosten zwischen sieben und 49 Euro. Bei Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis gibt es fünfzig Prozent Ermäßigung für Sie selbst und Ihre Begleitung. Kartenbestellung unter ticket@schaubuehne.de oder telefonisch unter 030 / 89 00 23

Zum Stück

Lenglumé erwacht mit einem ausgewachsenen Filmriss. Was er erinnert: Am Vorabend hat er bei einem Klassentreffen ordentlich gezecht. Nun liegt ein fremder Mann neben ihm im Bett, der sich Mistingue nennt. Wer ist das und woher kommt er? In den Taschen der beiden findet sich ein merkwürdiges Indiz nach dem anderen. Die morgendliche Zeitungslektüre scheint dann alle Befürchtungen zu bestätigen: In der Rue de Lourcine wurde eine Kohlenhändlerin ermordet. Und alles verweist auf Lenglumé und Mistingue als Täter. Doch was genau ist passiert? Die beiden beginnen durchzuspielen, was sie getan haben, wozu sie fähig sein könnten, und geraten in immer größere Verzweiflung. Vor allem müssen die vermeintliche Tat vertuscht und eventuelle Zeug_innen aus dem Weg geräumt werden. Mit immer grotesker werdenden Rettungsversuchen gilt es, das Schlimmste abzuwenden. Und natürlich darf Norine, Lenglumés Frau, von all dem nichts mitbekommen …

In »Die Affäre Rue de Lourcine«, 1857 in Paris uraufgeführt, wird im Modus des Komischen das Monströse und Abgründige der bürgerlichen Natur vorgeführt. In einem feinen Netz aus Missverständnissen und Lügen fallen die Figuren darin von einer fürchterlichen Lage in die nächste, schraubt sich die Geschichte ins immer Absurdere und Existentielle empor. Ist der Unterschied zwischen Schein und Sein dingfest zu machen? Wissen wir, welch dunkle Seiten in uns schlummern? Und was tun, wenn unsere Selbstgewissheit einmal zertrümmert vor uns liegt?

20ter April 2024 um 20 Uhr, Tastführung um 18 Uhr 45
„und samstags staubsaugen“- Dokumentarisches Objekttheater

Schaubude Berlin
Greifswalder Str. 81-84
10405 Berlin

Karten und Preise

Schwerbehinderte mit Merkzeichen „B“ erhalten für sich eine ermäßigte Karte zum Preis von 11 Euro 50 und für Ihre Begleitung eine Freikarte. Anmeldung für die Audiodeskription und/ oder Tastführung unter ticket@schaubude.berlin oder per Telefon unter 030 20 64 16 89 0 bis zum neunzehnten April um zwölf Uhr.

Zum Stück

Die Vorstellung und samstags staubsaugen entführt Sie in die vielschichtige Welt der Haushaltspflege. Eine Welt voller Routinen, Spannungen, Geheimnisse und unbezahlter Arbeit, die oft im Verborgenen geschieht. Es erzählt von der Unsichtbarkeit und zugleich unendlichen Bedeutung dieser Arbeit, die oft als selbstverständlich angesehen wird.

28ter April 2024 um 18 Uhr. Tastführung um 17 Uhr.
Olivia Hyunsin Kim/ddanddarakim: Baby, I’m Sick Tonight

Sophiensäle
Sophienstraße 18
10178 Berlin

Karten und Preise

Ermäßigte Tickets für 10 Euro, Begleitperson ist kostenfrei. Abholservice vom ÖPNV bei Bedarf. Informationen und Anmeldung unter barrierefreiheit@sophiensale.com oder 030 27 89 00 30.

Zum Stück

Aus der Perspektive einer queeren Woman of Color mit chronischen Erkrankungen experimentiert Olivia Hyunsin Kim mit dem Format der Stand Up-Comedy. Zusammen mit anderen chronisch kranken Künstler*innen sucht sie nach Formen eines selbstermächtigenden Humors. Aktuelle kapitalismuskritische Diskurse stellen Menschen mit chronischen Erkrankungen oft romantisiert oder vereinfacht dar. Sie werden als widerständige Körper gelesen, die dem Kapitalismus entgegenwirken – etwa durch andere Zeitlichkeiten oder das Scheitern der erwarteten Produktivität – während Aspekte wie Dauerschmerzen oder die Notwendigkeit bspw. von crip time ignoriert werden.

21ter April 2024 um 16 Uhr (Tastführung um 14 Uhr)

„Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart

Deutsche Oper Berlin
Bismarckstr.35
10 62 7 Berlin

Karten und Preise

Die Audiodeskriptions-Tickets kosten einheitlich 25 Euro; die Begleitkarte ist frei. Kartenbestellung unter info@deutscheoperberlin.de oder telefonisch unter 030 / 34 38 43 43.

Zum Stück

Prinz Tamino wird von einem wilden Drachen bedroht. In letzter Minute retten ihn drei geheimnisvolle Frauen, Abgesandte der Königin der Nacht. Als der Vogelfänger Papageno auftaucht und sich mit der Heldentat brüstet, bestrafen sie ihn. Dem Prinzen überreichen sie ein Bild von Pamina, der Tochter der Königin, die vom Herrscher des Sonnentempels, Sarastro, gefangen gehalten wird. Tamino verliebt sich in sie. Da erscheint die Königin selbst und befiehlt ihm, zusammen mit Papageno Pamina zu retten. Die Inszenierung von Günter Krämer basiert auf dem Gegensatz zweier Welten, für die in der Zauberflöte Sonne und Mond, Dunkel und Licht stehen, der sich aber auch auf Gegensatzpaare wie Natur–Kultur und männlich–weiblich beziehen lässt. Mit eindrucksvollen Bildern und viel Spielfreude setzt die Inszenierung den märchenhaften Charakter der ZAUBERFLÖTE anschaulich in Szene und gehört auch deshalb seit 30 Jahren zu den Favoriten des Publikums.

Audiodeskriptive Einführung : https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/b73-einfuehrung-zauberfloete.

26ter April 2024 um 11 Uhr (Tastführung um 9 Uhr 30)
Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch
Familienstück nach Michael Ende für Menschen ab 6

Theater an der Parkaue-Bühne 4
Parkaue 29
10 36 7 Berlin

Karten und Preise

Inhaberinnen eines Schwerbehindertenausweises (B) zahlen einen ermäßigten Eintrittspreis von 9,00 €. Begleitpersonen erhalten eine Freikarte. Anmeldung über den Besucherinnenservice: service@parkaue.de oder 030 55 77 52 52

Zum Stück

Tick tack tick tack. Nur noch sieben Stunden bis Mitternacht. Beelzebub Irrwitzer und seine Tante Hexe Tyrannja Vamperl sind unter enormem Zeitdruck. Denn laut Vertrag mit dem Teufel müssen sie pünktlich zum Jahreswechsel einige Tierarten ausgerottet, viele Bäume zum Absterben gebracht und mindestens eine tödliche Seuche verbreitet haben. Sie greifen zu einem mächtigen Zaubertrank, zum Punsch aller Punsche: Dem satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch, der beim Glockenschlag um Mitternacht alle guten Wünsche ins Gegenteil verkehrt. Zum Glück aber gibt es den Hohen Rat der Tiere, der Zauberer und Hexe schon lange beobachtet und die Spione Kater Maurizio und Rabe Jakob geschickt hat. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Der Kinderbuchklassiker von Michael Ende beschreibt mit märchenhaften Charakteren einen Kampf zwischen Gut und Böse, Allgemeinwohl und Eigennutz, Natur und Mensch. Ein absurdes und spannendes Familienstück inszeniert von Mathias Spaan.

Audiodeskriptive Einführung: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/125-new-episode

28ter April 2024 um 11 Uhr: „18. digitaler Theaterclub des Berliner Spielplan Audiodeskription

Es moderiert Lavinia Knop-Walling. Was interessiert unser Publikum und wie ist der Stand der Integration von Audiodeskription in den Häusern. Ein Rückblick auf zwei Jahre Spielplan und vielleicht auch ein Ausblick……
Die Veranstaltung findet online statt und ist kostenfrei.
Anmeldung unter knop@theaterhoeren-berlin.de.

15ter April 2024 um 19 Uhr 30 Uhr, Tastführung um 17 Uhr 30
„Und jetzt?“
Von René Pollesch

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Linienstraße 227
10 17 8 Berlin, Haupteingang am Rosa-Luxemburg-Platz

Karten und Preise

Die Karten kosten regulär zwischen zwölf und 40 Euro, ermäßigt neun Euro. Die Begleitperson ist frei. Anmeldung unter: besucherservice@volksbuehne-berlin.de oder telefonisch unter 030 / 24 06 57 77.

Zum Stück

1968 schuf Gerhard Winterlich, Leiter des Arbeitertheaters im petrolchemischen Werk Schwedt, mit seinem Team ein Theaterstück namens Horizonte, das aktuelle industrielle Entwicklungen thematisierte. Es wurde im DDR-Fernsehen ausgestrahlt und später von Heiner Müller für die Berliner Volksbühne neuinterpretiert. Vor diesem Hintergrund entfaltet sich René Pollischs Text. Clownesker Slapstick-Humor wechselt sich mit der Ernsthaftigkeit von Männern bei der Arbeit ab, wenn die drei Darsteller sich durch die Proben von Gerhard Winterlichs Stück diskutieren und handwerken.
Und das sagt unsere Bloggerin zum Stück:
„Ich habe selten ein Stück erlebt, bei dem der Name derart Programm ist, wie bei „Und jetzt?“ an der Volksbühne. Martin Wuttkes leicht schusselige Stimme gefällt mir am besten. Ich muss dazu sagen, dass ich die meiste Zeit keine Ahnung habe, worüber sie reden, aber ich könnte trotzdem stundenlang zuhören.“


Audiodeskriptive Einführung: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/119-new-episode

1ter April.2024 um 18 Uhr (ohne Tastführung, ab 17 Uhr Ausgabe der Geräte)
„Einfach das Ende der Welt“ nach Jean-Luc Lagarce in der Regie von Christopher Rüping

Deutsches Theater Berlin
Schumannstraße 13a
10 11 7 Berlin

Karten und Preise

Die Karten kosten regulär 52/42/32/22 Euro. Bei Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis gibt es zwei Karten zum Preis von einer. Kartenbestellung unter service@deutschestheater.de oder telefonisch unter 030 / 28 44 12 21.

Zum Stück

Nach zwölf Jahren kehrt ein junger Mann zu seiner Familie zurück. In dieser Zeit hat er nichts von sich hören lassen, während er sich erfolgreich als Künstler in der Großstadt etablierte und sich in Herz und Kopf immer weiter von der Familie in der Kleinstadt entfernte. Und nun? Ob Begegnung noch möglich ist? Ob Jahre der Kontaktlosigkeit das Urteil übereinander mildern oder verhärten? Ob die gemeinsam verbrachten Jahre schwerer wiegen als die Jahre der Entfernung voneinander? „Einfach das Ende der Welt“ ist der erste Teil der Familientrilogie von Christopher Rüping, in der er gemeinsam mit seinem jeweiligen Ensemble in drei voneinander unabhängigen Arbeiten das Konstrukt der Familie im 21. Jahrhundert befragt – ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit.
Die Inszenierung ist eine Übernahme vom Schauspielhaus Zürich und wurde vielfach ausgezeichnet.

5ter April, 3ter Mai, 7ter Juni, 5ter Juli, jeweils um 19 Uhr 30, Modell-Betastung um 18 Uhr
„Falling in Love – Grand Show“

Friedrichstadt Palast
Friedrichstraße 107
10 11 7 Berlin
Schwerbehinderten Eingang: Johannisstraße

Karten und Preise

Die Audiodeskriptions-Tickets kosten einheitlich 40 Euro. Die Begleitkarte für Menschen mit Schwerbehinderung ist frei. Sie bekommen Ihre Karten telefonisch unter 030 / 23 26 23 zwei sechs oder per WhatsApp unter 00 49 17 44 25 38 sieben zwei.

Zum Stück

You ist jung, voller Leidenschaft und Sehnsucht. Doch er passt in keine Schablonen. In den versteinerten Gesichtern um ihn herum findet er keine Liebe. Als er erneut zurückgewiesen wird, wünscht sich You, nur noch im Boden zu versinken. Da zerbricht unter seinen Füßen der graue Asphalt der Zivilisation. Und You stürzt in eine andere Wirklichkeit. Dort, im verborgenen Garten der Liebe sieht er, was er niemals zuvor gesehen hat. Ein wogendes Meer aus Farben und Schönheit in allen Facetten unserer Natur. Der ewige Menschheitstraum von einer besseren Welt – er lebt. Eingemauert unter althergebrachten Normen. Findet ein junger, gehörloser Poet am Ende die Worte, die menschgemachte Mauern wanken und Liebe blühen lassen?
Die neue Grand Show ist kuratiert vom Pariser Stardesigner Jean Paul GAULTIER und ausgestattet von Swarovski. Glamour pur.

8ter April 2024 um 19 Uhr 30; Tastobjekte an der Garderobe um 18 Uhr 40
„1984“
von George Orwell, Bühnenfassung bearbeitet von Luc Perceval

Berliner Ensemble
Bertolt-Brecht-Platz eins
10 11 7 Berlin

Karten und Preise

Die Tickets kosten zwischen 16 und 50 Euro. Beim Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis erhalten sowohl Sie, als auch Ihre Begleitung fünfzig Prozent Ermäßigung. Kartenbestellung unter theaterkasse@berliner-ensemble.de oder telefonisch unter 030 / 28 40 81 55.

Zum Stück

George Orwells „1984“ erzählt satirisch überhöht von einer Welt, in der sich der Drang von Wenigen nach totaler Macht durchgesetzt und strukturell verfestigt hat. In seiner Bearbeitung des Romans verfolgt der Regisseur Luk Perceval die widerständige Kraft zweier Liebenden unter den Bedingungen von allgegenwärtigem Misstrauen, propagandistischem Irrsinn und körperlichem Schmerz. „Das wirklich Erschreckende am Totalitarismus“, schreibt Orwell 1944, „ist nicht, dass er Gräueltaten begeht, sondern, dass er das Konzept der objektiven Wahrheit angreift: Er erhebt den Anspruch, sowohl die Vergangenheit wie auch die Zukunft zu bestimmen.“ Laut O’Brien, dem Chefideologen des fiktiven totalitären Regimes von „Big Brother“ in 1984, existiert die Wirklichkeit nur im menschlichen Bewusstsein. Und das ist, wie wir nicht erst seit Internet und Fake News wissen, unendlich formbar. Wer also das Denken der Menschen kontrolliert, verfügt über die Welt, gestaltet sie. Das Liebespaar, Winston und Julia, aber glauben an eine gemeinsame, auf Tatsachen und nicht auf Wunschdenken oder paranoiden Feindbildern basierende Geschichte und Gegenwart. Damit machen sie sich im Sinne des totalitären Systems des schlimmsten aller Verbrechens schuldig: „Denkkrim“. Falsches Denken.

27ter und 28ter März 2024, jeweils um 20 Uhr
Die Insel – Musiktheater mit gesungener Audiodeskription und integrierter Tastführung von und mit [in]operabilities

Radialsystem
Holzmarktstraße 33
10 24 3 Berlin

Karten und Preise

Tickets kosten 16 Euro, ermäßigt 12 Euro. Personen mit Schwerbehindertenausweis mit Merkzeichen B erhalten eine ermäßigte Karte und eine freie Karte für ihre Begleitperson. Für die Ticket-Buchung erreichen Sie den Besucher*innen-Service telefonisch unter +49 (0)30 288 788 588 oder per E-Mail an ticket@radialsystem.de.

Zum Stück

Das Musiktheater “Die Insel” ist inspiriert von der Oper „Rinaldo und Alcina“ der Komponistin Maria Theresia von Paradis. Als blinde Musikerin sorgte sie vor 300 Jahren für Aufsehen – heute ist die Musik ihrer Oper verschollen. Basierend auf dem erhaltenen Libretto kreiert ein Ensemble aus blinden, hörenden, sehenden und gehörlosen Künstlerinnen eine vielsinnliche Neu-Komposition der Oper. Auf der Insel der Freude, einem emotionalen Testgelände für Begegnung und Berührung, treffen vier Figuren und ihre unterschiedlichen Wahrnehmungsweisen aufeinander. Was erzählen sich die Körper, wenn sie selbst zur Sprache kommen? Unter welchen Bedingungen können sie sich berührbar machen? Im Kreise der Zuschauerinnen erkunden sie die Sinnlichkeit von Kommunikation, ringen um Verständigung und entwickeln eine Musikalität gemeinsamen Seins. Es geht um Intimität, um paradoxe Gefühle, um den Wettstreit zweier Zauber*innen und um die große Kraft der Imagination.

Das künstlerische Forschungsprojekt [in]operabilities verknüpft die Kunstform Oper mit der Frage nach ihrer Zugänglichkeit. Mit Klang und Vibration, mit Stimmen und Gebärden, mit Licht, Berührungen und gesungener Audiodeskription entwickelt das Ensemble vielsinnliche Formen des Musizierens und befragt so erneut die Grenzen dessen, was Oper sein kann.

Wie können barrierefreie Angebote wie Audiodeskription, Gebärdensprache, Relaxed Performances als inklusiver Teil des Theatererlebnisses gestaltet werden?
Der Workshop gibt eine Einführung zu Behinderung, Ableismus und Barrieren, wobei nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen, sondern unterschiedliche Arten von Behinderung angesprochen werden. Wir lernen, warum Barrierefreiheit nicht nur ein gutes Angebot, sondern ein Menschenrecht ist, und warum dies in erster Linie eine Frage der Einstellung ist. Im zweiten Teil des Workshops steht dabei der künstlerische Ansatz Aesthetics of Access im Fokus, ein Ansatz in dem Barrierefreiheit als künstlerische Praxis verstanden und umgesetzt wird. Wir beschäftigen uns mit den ästhetischen Ideen und möglichen künstlerischen Umsetzungen für barrierearme Prozesse und Ergebnisse und worauf dabei zu achten ist.

Anmeldungen per E-Mail an knop@theaterhoeren-berlin.de
Anmeldeschluss: 15. März um 12:00 Uhr

24ter März 2024 um 18 Uhr, Tastführung um 16 Uhr
„Und jetzt?“
Von René Pollesch

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Linienstraße 227
10 17 8 Berlin, Haupteingang am Rosa-Luxemburg-Platz

Karten und Preise

Die Karten kosten regulär zwischen zwölf und 40 Euro, ermäßigt neun Euro. Die Begleitperson ist frei. Anmeldung unter: besucherservice@volksbuehne-berlin.de oder telefonisch unter 030 / 24 06 57 77.

Zum Stück

1968 schuf Gerhard Winterlich, Leiter des Arbeitertheaters im petrolchemischen Werk Schwedt, mit seinem Team ein Theaterstück namens Horizonte, das aktuelle industrielle Entwicklungen thematisierte. Es wurde im DDR-Fernsehen ausgestrahlt und später von Heiner Müller für die Berliner Volksbühne neuinterpretiert. Vor diesem Hintergrund entfaltet sich René Pollischs Text. Clownesker Slapstick-Humor wechselt sich mit der Ernsthaftigkeit von Männern bei der Arbeit ab, wenn die drei Darsteller sich durch die Proben von Gerhard Winterlichs Stück diskutieren und handwerken.
Und das sagt unsere Bloggerin zum Stück:
„Ich habe selten ein Stück erlebt, bei dem der Name derart Programm ist, wie bei „Und jetzt?“ an der Volksbühne. Martin Wuttkes leicht schusselige Stimme gefällt mir am besten. Ich muss dazu sagen, dass ich die meiste Zeit keine Ahnung habe, worüber sie reden, aber ich könnte trotzdem stundenlang zuhören.“


Audiodeskriptive Einführung: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/119-new-episode

25ter März 2024 um 19 Uhr 30, (Tastführung um 17 Uhr 30)
„Die kahle Sängerin“ von Eugène Ionesco

Deutsches Theater Berlin
Schumannstraße 13a
10 11 7 Berlin

Karten und Preise

Die Karten kosten regulär 52/42/32/22 Euro. Bei Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis gibt es zwei Karten zum Preis von einer. Kartenbestellung unter service@deutschestheater.de oder telefonisch unter 030 / 28 44 12 21.

Zum Stück

Der Titel mag gewöhnungsbedürftig sein, der Inhalt ist es keinesfalls. Ionescos „Anti-Stück“ von 1948, das alle bis dahin geltenden Regeln des Theaters ignoriert und in dem nicht nur eine Wanduhr verrücktspielt, gilt als Gründungsdokument des Absurden Theaters, das in den 1950er Jahren durch Samuel Beckett und andere berühmt wurde. Entstanden als Reaktion auf die Gräuel von Nazizeit und Zweitem Weltkrieg, postuliert das Absurde Theater in Form und Inhalt die Sinnlosigkeit als einzig sinnvollen Daseinszustand. Das Ergebnis dieser zutiefst melancholischen Bestandsaufnahme ist allerdings bei Ionesco höchst vergnüglich: Skurrile Figuren in humorvollen Situationen ergeben pralles Theater, in dem sich bizarre Dialoge in ein Feuerwerk aus sinnentleerten Phrasen und Nonsens-Sätzen steigern.
Die Handlung – wenn man das, was geschieht, so nennen darf – ist rasch zusammengefasst: Mr. und Mrs. Smith, die sich nach dem Abendessen gewaltig miteinander langweilen, bekommen Besuch von einem befreundeten Ehepaar, das bei seinem Auftritt erst einmal klären muss, ob sie einander kennen. Am Ende stellen die beiden erfreut fest, dass sie im selben Bett schlafen, verheiratet sind und ein Kind haben. Die Abendunterhaltung zu viert hingegen wird immer merkwürdiger: Das Dienstmädchen Mary glaubt, es sei Sherlock Holmes, ein Feuerwehrmann sucht einen zu löschenden Brand und stiftet dabei zusätzlich Verwirrung; was es nun aber mit der kahlen Sängerin auf sich hat dürfen Sie selbst herausfinden.

Audiodeskriptive Einführung:
https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/122-new-episode

14ter März 2024 um 19 Uhr 30; Tastobjekte an der Garderobe um 18 Uhr 40 „1984“ von George Orwell, Bühnenfassung bearbeitet von Luc Perceval

Berliner Ensemble Bertolt-Brecht-Platz eins 10 11 7 Berlin

Karten und Preise

Die Tickets kosten zwischen 16 und 50 Euro. Beim Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis erhalten sowohl Sie, als auch Ihre Begleitung fünfzig Prozent Ermäßigung. Kartenbestellung unter theaterkasse@berliner-ensemble.de oder telefonisch unter 030 / 28 40 81 55.

Zum Stück

George Orwells „1984“ erzählt satirisch überhöht von einer Welt, in der sich der Drang von Wenigen nach totaler Macht durchgesetzt und strukturell verfestigt hat. In seiner Bearbeitung des Romans verfolgt der Regisseur Luk Perceval die widerständige Kraft zweier Liebenden unter den Bedingungen von allgegenwärtigem Misstrauen, propagandistischem Irrsinn und körperlichem Schmerz. „Das wirklich Erschreckende am Totalitarismus“, schreibt Orwell 1944, „ist nicht, dass er Gräueltaten begeht, sondern, dass er das Konzept der objektiven Wahrheit angreift: Er erhebt den Anspruch, sowohl die Vergangenheit wie auch die Zukunft zu bestimmen.“ Laut O’Brien, dem Chefideologen des fiktiven totalitären Regimes von „Big Brother“ in 1984, existiert die Wirklichkeit nur im menschlichen Bewusstsein. Und das ist, wie wir nicht erst seit Internet und Fake News wissen, unendlich formbar. Wer also das Denken der Menschen kontrolliert, verfügt über die Welt, gestaltet sie. Das Liebespaar, Winston und Julia, aber glauben an eine gemeinsame, auf Tatsachen und nicht auf Wunschdenken oder paranoiden Feindbildern basierende Geschichte und Gegenwart. Damit machen sie sich im Sinne des totalitären Systems des schlimmsten aller Verbrechens schuldig: „Denkkrim“. Falsches Denken.

3ter März 2024 um 17 Uhr (16 Uhr Haptic Access Tour)
REMACHINE – Tanzstück von Jefta van Dinther; mit deutscher und
englischer Audiodeskription

HAU1
Stresemannstraße 29
10963 Berlin

Karten und Preise

Tickets kosten zwischen 17 und 27 Euro, ermäßigt 9
Euro. Begleitpersonen von Personen mit Merkzeichen B haben freien Eintritt.
Karten und Anmeldung unter 030 259004-27
oder tickets@hebbel-am-ufer.de.
Bei Fragen zur Barrierefreiheit wenden Sie sich an barrierefreiheit@hebbel-am-ufer.de

Zum Stück

In seiner neuen Arbeit “REMACHINE” erforscht der
Choreograf Jefta van Dinther die Wechselwirkung zwischen dem Menschen und einer
unausweichlichen hypermechanisierten Welt. Fünf Tänzerinnen gehen, klettern und
schweben auf einer riesigen, unaufhaltsam rotierenden Scheibe und verhandeln
ihr Dasein in einer spannungsgeladenen Umgebung. Im Mittelpunkt der
Choreografie steht dabei die Frage, wie der Körper durch seine Bewegungen und
seine Umwelt konditioniert wird. Ganz der Technologie ausgeliefert, navigieren
die Tänzerinnen ihre Bewegungsabläufe auf dem instabilen Boden. Es entsteht ein
Tanz, der im Zusammenspiel mit den Stimmen der Performenden und einer
Komposition von David Kiers in einer Zusammenarbeit mit der Musikerin Anna von
Hausswolff eine Kaskade von polarisierenden Kräften hervorbringt.
https://www.hebbel-am-ufer.de/programm/pdetail/jefta-van-dinther-remachine

29ter Februar und 2ter März um 10 Uhr, erster März um 16 Uhr (mit
Tastführung)

„Camilla Pölzer: I NEED A HERO“
Tanzstück für alle ab 7 Jahren

Podewil
Klosterstraße 68
10179 Berlin

Karten und Preise

Inhaberinnen eines Schwerbehindertenausweises (B)
zahlen einen ermäßigten Eintrittspreis von 8 Euro, die Begleitpersonen erhalten
eine Freikarte. Anmeldung für Tickets mit Audiodeskriptionund Tastführung unter
grever@tanzzeit-berlin.de oder 030 24749791.

Zum Stück

Wollen wir nicht alle mal Heldin sein? Stark,
außergewöhnlich, fähig alles zu schaffen und vielleicht sogar etwas ganz
Besonderes zu vollbringen. Mit humorvoller Übertreibung, Bewegungsfreude und
wehendem Umhang untersucht Camilla Pölzer gemeinsam mit ihrer Spielpartnerin
Camilla Przystawski, was es für sie als Frau mit Behinderung bedeutet, Heldin
zu sein und sich den gesellschaftlichen Erwartungen zu stellen. Sie boxt sich
durch den Tugendkanon wahrer Heldinnen und macht sich auf den Weg, ihre
Superpower zu entwickeln. Sie fällt, steht wieder auf, entdeckt ungeahnte
Fähigkeiten und beginnt den Begriff „Heldin“ neu zu denken.

2ter März 2024 um 16 Uhr (Tastführung um 14 Uhr 30)
„Gänsehaut“ – Tanzstück von Modjgan Hashemian und Ensemble für Menschen ab 12

Theater an der Parkaue
Bühne 4, Parkaue 29
10 36 7 Berlin

Karten und Preise

Inhaberinnen eines Schwerbehindertenausweises (B) zahlen einen ermäßigten Eintrittspreis von 9,00 €. Begleitpersonen erhalten eine Freikarte. Anmeldung über den Besucherinnenservice: service@parkaue.de oder 030 55 77 52 52

Zum Stück

Ein Lieblingslied zum Mittanzen, bedrückende Nachrichten, die Berührung eines Lieblingsmenschen gehen uns unter die Haut. Die Haut, unser größtes Organ, besteht aus vielen Schichten, die uns schützen. Was unter die Haut geht, lässt sie vor Glück kribbeln, sich beängstigt oder vor Kälte zusammenziehen, verletzt uns oder wärmt angenehm. Manchmal bewegen sich dann auch die Härchen auf unserer Haut und wir bekommen Gänsehaut. Das Tanzstück macht sich auf die Suche danach, warum wir uns manchmal ein dickes Fell zulegen müssen, was uns berührt und vor allem, was uns bewegt!

Audiodeskriptive Einführung

Zur audiodeskriptiven Einführung gelangen Sie hier:
https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/121-new-episode

25ter Februar 2024 um 18 Uhr,

Tastobjekte an der Garderobe um 17 Uhr 10

„1984“ von George Orwell, Bühnenfassung bearbeitet von Luc Perceval

Berliner Ensemble
Bertolt-Brecht-Platz eins
10 11 7 Berlin

Karten und Preise

Die Tickets kosten zwischen 16 und 50 Euro. Beim Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis erhalten sowohl Sie, als auch Ihre Begleitung fünfzig Prozent Ermäßigung. Kartenbestellung unter theaterkasse@berliner-ensemble.de oder telefonisch unter 030 / 28 40 81 55

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Zum Stück

George Orwells „1984“ erzählt satirisch überhöht von einer Welt, in der sich der Drang von Wenigen nach totaler Macht durchgesetzt und strukturell verfestigt hat. In seiner Bearbeitung des Romans verfolgt der Regisseur Luk Perceval die widerständige Kraft zweier Liebenden unter den Bedingungen von allgegenwärtigem Misstrauen, propagandistischem Irrsinn und körperlichem Schmerz. „Das wirklich Erschreckende am Totalitarismus“, schreibt Orwell 1944, „ist nicht, dass er Gräueltaten begeht, sondern, dass er das Konzept der objektiven Wahrheit angreift: Er erhebt den Anspruch, sowohl die Vergangenheit wie auch die Zukunft zu bestimmen.“ Laut O’Brien, dem Chefideologen des fiktiven totalitären Regimes von „Big Brother“ in 1984, existiert die Wirklichkeit nur im menschlichen Bewusstsein. Und das ist, wie wir nicht erst seit Internet und Fake News wissen, unendlich formbar. Wer also das Denken der Menschen kontrolliert, verfügt über die Welt, gestaltet sie. Das Liebespaar, Winston und Julia, aber glauben an eine gemeinsame, auf Tatsachen und nicht auf Wunschdenken oder paranoiden Feindbildern basierende Geschichte und Gegenwart. Damit machen sie sich im Sinne des totalitären Systems des schlimmsten aller Verbrechens schuldig: „Denkkrim“. Falsches Denken.

Freitag, 23ter Februar um 20 Uhr; sowie Sonntag, 25ter Februar, um 18 Uhr. (Tastführung jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn)

Henrike Iglesias, Frank Häusermann, Olivia Hyunsin Kim, Rabea Lüthi: Space Dudes – Einmal hin und zurück; Performance mit deutscher Audiodeskription

Sophiensäle
Sophienstraße 18
10178 Berlin

Karten und Preise

Tickets 15, ermäßigt 10 Euro. Anmeldung und Kartenreservierung unter barrierefreiheit@sophiensaele.com oder 030 27 89 00 30. Für den Vorstellungsbesuch mit Begleitperson erhalten Personen mit Merkzeichen B eine Freikarte.
Bei Bedarf bieten die Sophiensäle vor der Tastführung einen Abholservice für blinde und sehbehinderte Personen von den nahegelegenen S- und U-Bahn sowie Tram-Stationen an. Informationen dazu ebenfalls unter den genannten Kontaktadressen. Um den Abholservice in Anspruch zu nehmen, kontaktieren Sie das Theater bitte innerhalb der Geschäftszeiten (Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr).

Zum Stück

Wir wollen ins All! Emissionen und fragwürdige Milliardäre hin oder her: Der Weltraum ist spannend und soll uns zu neuen Kunstwerken inspirieren! Wenn Elon Musk und die NASA das Ziel haben, „das All für alle zugänglich zu machen“ – wer sind dann alle? Für „SPACE DUDES – Einmal hin und zurück“ taucht die Space-Crew, bestehend aus Henrike Iglesias, Frank Häusermann (Theater HORA), Olivia Hyunsin Kim und Rabea Lüthi, ab in die Bildwelten des Outer Space und ins Genre der Mockumentary. In einem Live-Bewerbungsvideo wollen die Künstler*innen Raumfahrtunternehmen und Organisationen davon überzeugen, dass sie sich ihre Plätze auf einem gesponserten Orbitalflug verdient haben. Gemeinsam hinterfragen sie die touristische Erschließung des Weltalls, reiben sich an ihrer Faszination für Space Dudes und greifen tief in die Trickkiste der Theatermittel, um auch dem Publikum ein Stück Universum zugänglich zu machen.

Audioflyer auf Soundcloud: https://on.soundcloud.com/kLVMT
Audioflyer auf Spotify: https://shorturl.at/nyFW2
Audioflyer auf iTunes: https://shorturl.at/afvyA

28ter Januar, 4ter, 10ter und 17ter Februar um 19 Uhr 30; keine Tastführung
„Aida“ von Giuseppe Verdi; musikalische Leitung: Carlo Montanaro
Oper mit Audiodeskription

Deutsche Oper Berlin
Bismarckstraße 35
10 62 7 Berlin

Karten und Preise

Die Audiodeskriptions-Tickets kosten einheitlich 25 Euro; die Begleitkarte ist frei. Kartenbestellung unter info@deutscheoperberlin.de oder telefonisch unter 030 / 34 38 43 43.

Zum Stück

„Amore, sommissione, dolcezza“ – das sind die Attribute, die Giuseppe Verdi seiner Titelfigur Aida zugeschrieben hat: eine Frau, die für eine reine Liebe, Fügsamkeit und Zartheit steht. Aida fügt sich damit ein in die Reihe jener weiblichen Kunstfiguren des 19. Jahrhunderts, die weniger reale Wesen als vielmehr Sehnsuchtsobjekte und Projektionsfiguren chauvinistischer Männerträume waren und unweigerlich im Sterben aus Liebe ihre Bestimmung fanden. Auch Aida ist dieser Weg vorgezeichnet.

Doch anders als in Verdis vorhergehenden Opern gibt es in „Aida“ einen Gegenentwurf zur todgeweihten Liebe: Amneris. Mit „molto vivacità“ charakterisiert Verdi sie in seinem Personenverzeichnis: Bei Amneris pulsiert das Leben. Wie eine Löwin kämpft sie um ihre Liebe; mit ihr wäre eine handfeste Beziehung möglich.

Radames jedoch, der Mann zwischen Aida und Amneris, kann sich nicht für ein realistisches Leben entscheiden. Er verliert sich in Fantasien von Aida, der „exotischen“, fernen Frau. Aus Liebe zu diesem weiblichen Engel wird Radames in seinen Träumen zum Helden im Kampf gegen Unterdrückung und Leid. Vor den Augen der Öffentlichkeit inszeniert Radames sein Heldentum und leidet gleichzeitig am Scheitern des eigenen Anspruchs, die utopische Liebe und die politische Utopie miteinander vereinbaren zu können. Denn seine Traumfigur Aida ist ohnehin zum Sterben bestimmt, und die Rettung aller Gefangenen und Unterdrückten sowohl aussichtslos als auch ihrerseits mit Gewalt verbunden.

So steht ein realitätsferner, am eigenen Weltschmerz leidender Held im Zentrum einer Oper, die die vielleicht pessimistischste von Giuseppe Verdi ist. Denn sie endet mit der Flucht vor der Welt und mit dem völligen Rückzug in ein steinernes Mausoleum. Am Schluss steht der Tod Aidas auch für den Tod der Utopie.

Audiodeskriptive Einführung

Zur audiodeskriptiven Einführung gelangen Sie hier: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/120-neue-episode.

11ter Februar 2024 um 11 Uhr: „17. digtaler Theaterclub des Berliner Spielplan Audiodeskription

Es moderiert Lavinia Knop-Walling. Zu Gast ist Matthias Pees, Intendant der Berliner Festspiele
Die Veranstaltung findet online statt und ist kostenfrei.
Anmeldung unter knop@theaterhoeren-berlin.de.

8ter Februar 2024 um 11 Uhr (Tastführung um 9 Uhr 30)
„Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“
Familienstück nach Michael Ende für Menschen ab 6

Theater an der Parkaue-Bühne 4
Parkaue 29
10 36 7 Berlin

Karten und Preise

Inhaberinnen eines Schwerbehindertenausweises (B) zahlen einen ermäßigten Eintrittspreis von 9,00 €. Begleitpersonen erhalten eine Freikarte. Anmeldung über den Besucherinnenservice: service@parkaue.de oder 030 55 77 52 52

Zum Stück

Tick Tack. Tick Tack. Tick Tack. Nur noch sieben Stunden bis Mitternacht. Beelzebub Irrwitzer und seine Tante Hexe Tyrannja Vamperl sind unter enormem Zeitdruck. Denn laut Vertrag mit dem Teufel müssen sie pünktlich zum Jahreswechsel einige Tierarten ausgerottet, viele Bäume zum Absterben gebracht und mindestens eine tödliche Seuche verbreitet haben. Sie greifen zu einem mächtigen Zaubertrank, zum Punsch aller Punsche:

Dem satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch, der beim Glockenschlag um Mitternacht alle guten Wünsche ins Gegenteil verkehrt. Zum Glück aber gibt es den Hohen Rat der Tiere, der Zauberer und Hexe schon lange beobachtet und die Spione Kater Maurizio und Rabe Jakob geschickt hat. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Der Kinderbuchklassiker von Michael Ende beschreibt mit märchenhaften Charakteren einen Kampf zwischen Gut und Böse, Allgemeinwohl und Eigennutz, Natur und Mensch.

Audiodeskriptive Einführung

Zur audiodeskriptiven Einführung gelangen Sie hier:

https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/125-new-episode

1ter Februar 2024 um 20 Uhr, kurze Bühnenbegehung um 19 Uhr 15

„Nachtland“ von Marius von Mayenburg, Regie: Marius von Mayenburg

Schaubühne am Lehniner Platz
Kurfürstendamm 153
10 70 9 Berlin

Karten und Preise

Die Tickets kosten zwischen sieben und 49 Euro. Bei Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis gibt es fünfzig Prozent Ermäßigung für Sie selbst und Ihre Begleitung. Kartenbestellung unter ticket@schaubuehne.de oder telefonisch unter 030 / 89 00 zwei drei.

Zum Stück

Nicolas und Philipps Vater ist nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. In der Wohnung gibt es wenig, was von Wert ist, und auch auf dem Dachboden ist nur Staub und Schrott. Doch auf den zweiten Blick findet sich dort ein Aquarell in Sepia und Braun, in einem schlichten, schwarzen Holzrahmen. Wer könnte das Bild gemalt haben? Am unteren Rand sieht man auf eine Signatur: A. Hiller. Oder ist da ein Strich, der durch das letzte „l“ geht? Ist das „l“ eigentlich ein „t“? Steht da eigentlich A. Hitler? Ist Adolf Hitler der Maler des Bildes? Wie kann das sein? Wieso hatte der Vater ein Bild, das von Hitler gemalt wurde? Was macht man mit so einem Bild? Verbrennt man es? Oder sollte man es verkaufen? Während der Streit in der Familie hochkocht, Gutachterinnen und mögliche Käufer sich die Klinke in die Hand geben, tun sich innerfamiliäre Gräben auf, die immer tiefer werden.

Marius von Mayenburgs Stück ist eine bitterböse Komödie über das schwere Erbe der deutschen Vergangenheit – und über die dazugehörigen Erbschaftsstreitigkeiten.

Audiodeskriptive Einführung

Zur audiodeskriptiven Einführung gelangen Sie hier:
https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/b108-einfuehrung-nachtland

28ster Januar 2024 um 20 Uhr (Tastführung um 18 Uhr 30)
„ODER DOCH?“ von Raum 305
Zeitgenössischer Zirkus und Puppenspiel mit Audiodeskription

Chamäleon Berlin
in den Hackeschen Höfen
Rosenthaler Straße 40/41
10 17 8 Berlin

Karten und Preise

Die Tickets kosten 22 Euro, ermäßigt 17 Euro 50. Tickets für Kinder unter zwölf Jahren kosten elf Euro. Bei Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis ist die Begleitkarte frei. Die Anmeldung erfolgt ausschließlich telefonisch unter 030 / 4000 590.

Zum Stück

„ODER DOCH?“ ist das zweite Stück der Kompanie Raum 305, bestehend aus Puppenspieler Jarnoth, Luft-Akrobat Moritz Haase und Regisseur Philipp Boe. In verblassenden Erinnerungen an eine gemeinsame Vergangenheit öffnen die zwei Protagonisten Türen zu imaginären Räumen, die Einblicke in die innere Zerrissenheit des Menschen gewähren. Ob am Trapez oder tanzend am Boden sind es in diesem schwindelerregenden Fiebertraum jedenfalls nicht nur die Puppen, die manipuliert werden, und es entstehen verblüffende Parallelen zwischen den menschlichen Körpern der Akteure und den scheinbar leblosen Körpern der beiden Figuren aus Stoff und Holz. Ein intimer Ritt zwischen Höhenflug und Abgrund, Slapstick und Thriller.

Audioflyer

Es gibt einen Audioflyer, den Sie sich hier anhören können: https://soundcloud.com/chamaeleon-berlin/audioflyer-oder-doch-by-raum-305-am-28012024-mit-audiodeskription?si=9cc96df0bd8447abbadf9b216bb195cd&utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing.

21ster Januar 2024 um 18 Uhr, Tastführung um 16 Uhr
„Und jetzt?“ von René Pollesch

Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Linienstraße 227
10 17 8 Berlin

Karten und Preise

Die Karten kosten regulär zwischen zwölf und 40 Euro, ermäßigt neun Euro. Die Begleitkarte ist frei. Karten gibt es unter besucherservice@volksbuehne-berlin.de oder telefonisch unter 030 / 24 06 57 77.

Audiodeskriptive Einführung

Zur audiodeskriptiven Einführung gelangen Sie hier: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/119-new-episode.

Zum Stück

Das Trio Martin Wuttke, Milan Peschel und Franz Beil schlüpft in die Arbeitsoveralls des Petrochemischen Kombinats Schwedt und handwerkt und diskutiert sich durch eine Sternstunde des Arbeitertheaters in der DDR: Gerhard Winterlichs Stück „Horizonte“ von 1968 soll geprobt werden. Die Frage, wie man das heute – und jetzt? nämlich – anfängt und was das damals bedeutete, provoziert Grundsätzliches zum politischen Theater und lässt die drei Komödianten immer wieder komisch aus der Kurve fliegen.

Gemixt mit jeder Menge clowneskem Tun, einem dicken Schuss „Sommernachtstraum“ und guter Musik.

A propos Musik: Bringen Sie gern Ihre eigenen Zweiohrkopfhörer mit üblichem Klinkenanschluss mit.

24ster Januar 2024 um 19 Uhr 30, Einführung und Tastführung um 18 Uhr 10
„Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt; Regie: Nuran David Calis

Schauspiel Leipzig
Bosestraße 1
04 10 9 Leipzig

Karten und Preise

Die Tickets kosten zwischen 14 und 31 Euro. Anmeldung unter besucherservice@schauspiel-leipzig.de oder telefonisch unter 0341 / 12 68 1 68.

14ter Januar 2024 um 20 Uhr, Tastführung um 18 Uhr
„Die kahle Sängerin“ von Eugène Ionesco; Regie: Anita Vulesica
Übernahme vom Schauspielhaus Graz

Deutsches Theater Berlin
Schumannstraße 13a
10 11 7 Berlin

Karten und Preise

Die Tickets kosten regulär 35 Euro. Bei Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis gibt es zwei Karten zum Preis von einer. Kartenbestellung unter service@deutschestheater.de oder telefonisch unter 030 / 28 44 12 21.

Zum Stück

Der Titel mag gewöhnungsbedürftig sein; der Inhalt ist es keinesfalls. Ionescos „Anti-Stück“ von 1948, das alle bis dahin geltenden Regeln des Theaters ignoriert und in dem nicht nur eine Wanduhr verrücktspielt, gilt als Gründungsdokument des Absurden Theaters, das in den 1950er Jahren durch Samuel Beckett und andere berühmt wurde. Entstanden als Reaktion auf die Gräuel von Nazizeit und Zweitem Weltkrieg, postuliert das Absurde Theater in Form und Inhalt die Sinnlosigkeit als einzig sinnvollen Daseinszustand. Das Ergebnis dieser zutiefst melancholischen Bestandsaufnahme ist allerdings bei Ionesco höchst vergnüglich: Skurrile Figuren in humorvollen Situationen ergeben pralles Theater, in dem sich bizarre Dialoge in ein Feuerwerk aus sinnentleerten Phrasen und Nonsens-Sätzen steigern.

Die Handlung – wenn man das, was geschieht, so nennen darf – ist rasch zusammengefasst: Mr. und Mrs. Smith, die sich nach dem Abendessen gewaltig miteinander langweilen, bekommen Besuch von einem befreundeten Ehepaar, das bei seinem Auftritt erst einmal klären muss, ob sie einander kennen. Am Ende stellen die beiden erfreut fest, dass sie im selben Bett schlafen, verheiratet sind und ein Kind haben. Die Abendunterhaltung zu viert hingegen wird immer merkwürdiger: Das Dienstmädchen Mary glaubt, es sei Sherlock Holmes, ein Feuerwehrmann sucht einen zu löschenden Brand und stiftet dabei zusätzlich Verwirrung; was es nun aber mit der kahlen Sängerin auf sich hat, dürfen Sie selbst herausfinden.

elfter bis 14ter Januar 2024
All Abled Arts – Festival inklusiver Theaterformen
Festival mit drei Stücken mit Audiodeskription und Tastführung
Münchner Kammerspiele

Die Münchner Kammerspiele veranstalten mit „All Abled Arts“ ein Festival der inklusiven Theaterformen. Parallel dazu veranstaltet die Kulturstiftung des Bundes eine Akademie zu inklusiver Kunstpraxis. Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/projekte/transformation_und_zukunft/detail/programm_fuer_inklusive_kunstpraxis.html.

Im Folgenden die Theater-Termine:

elfter Januar 2024 um 17 Uhr, Tastführung um 16 Uhr
„Horror und andere Sachen“ von Tiziana Pagliaro
Werkraum in den Münchner Kammerspielen
Hildegardstraße 1
80 53 9 München

zwölfter Januar 2024 um 20 Uhr, Tastführung um 18 Uhr 45
„ANTIˑGONE – Sophokles in Leichter Sprache“; Regie: Nele Jahnke
Therese-Giehse-Halle in den Münchner Kammerspielen
Falckenbergstraße 1
80 53 9 München

13ter Januar 2024 um 20 Uhr 30, Tastführung um 20 Uhr
„Wer immer hofft, stirbt singend“ nach Motiven von Alexander Kluge; Regie: Jan-Christoph Gockel
Schauspielhaus der Münchner Kammerspiele
Maximilianstraße 26-28
80 53 9 München

Karten und Preise

Im Rahmen des Festivals kosten alle Audiodeskriptions-Karten einheitlich zehn Euro. Zur Bestellung und bei Fragen wenden Sie sich an Anna-Sofia Fischer unter anna-sofia.fischer@kammerspiele.de oder telefonisch unter 0152 / 57 98 04 63.

Zusammenfassungen der Stücke

„HORROR UND ANDERE SACHEN“: Nichts für schwache Nerven: Die tänzerische Performance spielt auf der Klaviatur der Gruseleffekte! Traum schlägt um in Albtraum, das Monströse übernimmt, die idyllische Oberfläche wird schnell brüchig. Die Regisseurin Tiziana Pagliaro ist bekennender Fan von Horrorfilmen. Sie flüstert den Performenden live immer neue Stichworte ein und zieht das Publikum gemeinsam mit Live-DJ Remo Beuggert in einen trancehaften Sog. Beide verfolgen in dieser Stück-Entwicklung gemeinsam mit dem Ensemble und dem Team der Müncher Kammerspiele ihr Interesse an Horrorfilmen und Nervenkitzel. Wann ist etwas Spiel, wann Ernst? In wen oder was können sich Menschen in Horrorfilmen verwandeln? Was macht den Spaß am Gruseln aus? Und wo lauert der Horror des Alltäglichen?

„ANTIˑGONE“: Antigone von Sophokles ist ein Klassiker unter den griechischen Tragödien, der noch heute wegen seiner tiefgründigen Themen und Charaktere relevant ist. Die Handlung dreht sich um eine Konfrontation zwischen Antigone und ihrem Onkel Kreon. Antigone und Kreon vertreten unterschiedliche Überzeugungen und Wertvorstellungen, was zu Konflikten und Konfrontationen führt. Das Interesse an Antigone bleibt bis heute bestehen. Welche Geister der Vergangenheit tragen wir noch mit, wie bearbeiten wir, was wir von Generationen vor uns geerbt haben? Die Inszenierung fragt danach, wo Verständnis und Empathie enden. Durch die Übersetzung von Sophokles‘ Drama in Leichte Sprache und mit einem alternativen Ende wird der antike Stoff neu überschrieben.

„Wer immer hofft, stirbt singend“: „Die Utopie wird immer besser, während wir auf sie warten.“ Die Geschichten und Kommentare des Autors, Film- und TV-Machers Alexander Kluge erzählen immer wieder davon, dass Eigensinn und Urvertrauen Menschen zu beständiger Glückssuche anspornen. An den Kammerspielen tritt nun eine kleine Truppe von Glückssucher*innen, begleitet von den Puppen aus der Werkstatt von Michael Pietsch und rettenden Requisiten aus den Archiven des Theaters, die Herausforderung des überbordenden Werkes von Alexander Kluge an. In Gefahr und höchster Not wird jede Vorstellung ein „Kampf mit aussichtslosem Material“ beginnen. Eine Zirkusrevue, in der das Unmögliche möglich wird. Wiederholtes Scheitern und dann, hoffentlich, Rettung in letzter Minute. Was heißt da „Probe“, was „Premiere“? Ist nicht jeder Reparaturversuch, jede Bombenentschärfung ein erster Anlauf?

zehnter Januar 2024 um 20 Uhr, Tastführung um 19 Uhr
„Qué Bolero o En tiempos de inseguridad nacional“ von Colectivo Malasangre
Tanz-Performance auf Spanisch mit deutscher Audiodeskription

Sophiensaele
Sophienstraße 18
10 17 8 Berlin

Karten und Preise

Behinderte Menschen erhalten ein ermäßigtes Ticket für zehn Euro. Die Begleitkarte ist frei. Kartenbestellung unter barrierefreiheit@sophiensaele.com oder telefonisch unter 030 / 27 89 00 35.

Zum Stück

Was bedeutet es heute, Teil einer Nation und ihres Volkes zu sein? Das Colectivo Malasangre fordert zeitgenössische Formen des kulturellen Kolonialismus heraus mit Kraft, Präzision und Glitzer. Die Künstler*innen Lazaro Benitez, Luis Carricaburu und Ricardo Sarmiento wurden in den 1990er Jahren in Kuba geboren, in der Zeit zwischen dem Zusammenbruch des Sozialismus und einer Wirtschaftskrise. Wie viele ihrer Generation verließen sie Kuba, um sich in Europa niederzulassen. In „Qué Bolero o En tiempos de inseguridad nacional“, auf Deutsch „Was für ein Bolero oder In Zeiten nationaler Unsicherheit“, beschwören sie die Gesten der kubanischen Populärkultur, die sie ausmachen: wie die Gesten der Nächte von Havanna, der Congas von Santiago de Cuba oder des Karnevals. Sie stellen einer provisorischen Kulisse, die von Prekarität und Migration, von Exil und Revolte erzählt, ein sinnbildliches Werk westlicher Kultur gegenüber: Ravels Boléro. Die Körper der drei Künstler*innen dringen in den Boléro ein „wie ein tropischer Hurrikan“ in einer Performance, die einen schelmischen, schrägen Blick auf den „nationalen Körper“ wirft, der seine Bedeutung im Begriff der „Mestizaje“ als Identität und Prozess findet.

sechster und siebter Januar 2024, jeweils um 16 Uhr
„Fux“ von Ursina Tossi
Tanzstück mit künstlerischer Audiodeskriptionfür alle ab acht Jahren

Theater an der Parkaue
Parkaue 29
10 36 7 Berlin

Karten und Preise

Die Tickets kosten 13, ermäßigt neun Euro. Tickets für Kinder kosten sieben Euro. Bei Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis ist die Begleitkarte frei. Kartenbestellung unter service@parkaue.de oder telefonisch unter 030 / 55 77 52 52.

Zum Stück

In „Fux“ erinnern sich die Tänzer*innen an Tiere – vor allem an liebevolle und elegante Füchse, an bunte und flatternde Vögel, an Superheldinnen-Insekten, die sich auf der Bühne verspeisen, an tanzende Schlangen und an Gorillas, sie sich bewegen zu heiliger Musik.

Das Tanzstück von Ursina Tossi widmet sich Lebewesen, die wir bereits verloren haben oder noch verlieren werden. Es darf getrauert werden. Es wird gelacht werden. „Fux“ fragt: „Wie wollen wir zusammenleben?“

„Fux“ ist inspiriert von George Saunders Buch „Fuchs 8“, das die Überlebensgeschichte eines Fuchses erzählt, der versucht, mit menschlicher Zerstörungsnormalität klarzukommen. Dabei ist „Fux“ für junges und erwachsenes Publikum mit und ohne Sehbehinderung, denn die Audiodeskription wird nicht von außen eingelesen, sondern ist künstlerisch in die Erzählung eingearbeitet. Mit diesem Gastspiel von kampnagel sind generationsübergreifend alle ab acht Jahren eingeladen, Tanz mit künstlerischer Audiodeskription zu erleben.