Gastbeitrag von Eberhard Dietrich von Ohrsicht Radio. Diese Frage stand am 29. März 2023 von 12 bis 17.30 Uhr im Raum „La Diva“ im Friedrichstadt-Palast im Mittelpunkt. Antworten wurden von den 30 Teilnehmer*innen aus der Blinden- und Sehbehindertenhilfe und -Selbsthilfe, von Berliner Bühnen und Kultureinrichtungen, aber auch von Marketingverantwortlichen gesucht, diskutiert und mindestens auch teilweise gefunden. Moderiert wurde die Veranstaltunge von Monika Seeling-Entrich vom Theaterbeirat des BSA und Anke Nicolai, der langjährigen Chefin der Firma Nicolai Audiodeskription. Der Workshop „Wo seid ihr?“ war die dritte und vorerst letzte Veranstaltung des Berliner Theaterbeirats, da das Projekt offiziell wohl Ende Mai endet.…
Kategorie: Veranstaltungsbericht
Berichte über Veranstaltungen im Rahmen des Projekts Berliner Spielplan Audiodeskription
Der „Deutsche Hörfilmpreis“ wird zwanzig Jahre alt. Zu diesem Anlass gelingt es mir gerade noch so, mich in ein Abendkleid mit viel Stretch zu quetschen. Ich bin inzwischen im siebten Monat schwanger, und wer weiß, wann ich wieder die Gelegenheit habe, ein Abendkleid zu tragen? Neben den vielen bekannten Gesichtern oder vielmehr Stimmen aus Film, Fernsehen Blindenvereinen und Politik freue ich mich vor allem über die Häppchen, die auf unsichtbaren Tellern in fünfminütigen Abständen auf mich zugeschwebt kommen. An diesem Abend findet die Preisverleihung in den Bollehöfen in Alt-Moabit statt. Sechsmal wird der Preis heute vergeben. Dazwischen hören wir einige…
Ein erlebnisreicher „Fachtag Berliner Spielplan Audiodeskription“ endet mit einem Panel zum Thema „Theater für alle! Wieder nur eine endliche Vision?“ Zu Gast sind Marion Mair (Direktorin Vertrieb und Marketing an der Deutschen Oper Berlin), Charlotte Miggel (Audiodeskriptorin), Imke Baumann (Projektleiterin) und Barbara Fickert (Kinoblindgängerin und Autorin für Audiodeskription) dabei. Ein weiterer Gast, Ingo Sawilla vom Berliner Ensemble, musste leider krankheitsbedingt ausfallen, sodass wir an diesem Abend eine durchgehend weibliche Runde sind. Ich moderiere das Gespräch und fange mit etwas Nostalgie an. Ich musste an die Eröffnung des Projekts zurückdenken, insbesondere an Ensemble, das Panel, auf dem alle Gäste ein Schlussstatement…
Wie sieht „bewegt“ aus?
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Wie sieht ein ansteckendes Lächeln aus? Wie hebt der Performer die Hand, und wie zum Teufel siehst du eigentlich aus? In Tanz und Performance geht es um den Ausdruck durch Bewegungen. Wo sich aber viel bewegt wird, sich also viel visuell vermittelt, muss auch viel für blinde und sehbehinderte Zuschauer*innen beschrieben werden. Oder doch nicht? Was macht eigentlich eine gute Audiodeskription von Tanz aus? Mit dieser Frage beschäftigen sich am 16. Juni 2021 Audiodeskriptor*innen des Berliner Spielplan Audiodeskription und des Schauspiel Leipzig. Der Workshop wird von den Sophiensälen organisiert und findet unter der Anleitung der sehbehinderten Theaterpädagogin Sophia Neises und…
Auch blinde und sehbehinderte Schüler*innen möchten in Coronazeiten nicht auf Theater verzichten. Da sie aber nicht ins Theater gehen können, kommt das Theater eben zu ihnen. Ende März 2021 schauen sich die Klassen drei bis fünf der Marie-und-Hermann-Schmidt-Schule in Königs Wusterhaussen den Theater-Stream „Pythonparfum und Pralinen aus Pirgendwo“ mit Audiodeskription und anschließendem Gespräch mit dem Dramaturgen Justus Rothländer an.Einige Schüler*innen mochten den Anfang, die Mitte und das Ende. Andere fanden es langweilig, dass in dem Stück so wenig gesprochen wurde und man dadurch immer nur die Audiodeskriptorin hören konnte. In einem Punkt waren sie sich jedoch alle einig: das Hotelgespenst…
Arbeitskultur in der freien Szene oder „Deinen Arsch abzuarbeiten, ist nicht nachhaltig.“
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Die Kultur in Deutschland leidet. Das ist keine Neuigkeit. Jedoch lässt sich der Grund für die schwierige Situation vieler KünstlerInnen nicht ausschließlich auf Corona abwälzen, wie mir ein ZOOM-Webinar zum Thema Arbeitskultur in der Tanzszene gezeigt hat. Am 9. Januar 2021 veranstaltet der Verein „Zeitgenössischer Tanz Berlin“ im Rahmen der dreißigsten Tanztage eine digitale Zukunftswerkstatt in Form eines Panels. In diesem ersten Treffen geht es um Arbeitskultur in der Tanzszene und um die Ausarbeitung von Perspektiven für die zukünftige Zusammenarbeit. Als Panel-Gäste sind die PerformerInnen Angela Alves, Joana Tischkau, Frosina Dimovska und Dunja Crnjanski eingeladen. Ich bin eher durch Zufall…
Eine Oper zum Hören
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Man sollte meinen, dass es in einer Oper hauptsächlich um Musik, also um das Hören geht. So einfach ist das allerdings nicht. Kostüme, Bühnenbild, die Übertitelung und vor allem die Körpersprache der SängerInnen vervollständigen das Opernerlebnis. All das sind visuelle Eindrücke, die für blinde und sehbehinderte ZuschauerInnen übersetzt werden müssen. Was wäre aber, wenn man eine Oper auch als Sehender nur hört? Im vierten Theaterclub haben wir mit Lars Gebhardt (Dramaturg der Deutschen Oper Berlin) über Audiodeskription an der Oper gesprochen. Im Folgenden könnt ihr euch einen Ausschnitt aus diesem Gespräch durchlesen: Lavinia: Was sind die größten Unterschiede zwischen dieser…
Hautnah digital dabei: Ausstellung zu Barbara Baums Kostümen in der Deutschen Kinemathek
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Kostüme machen Filme und Theaterstücke lebendig. Sie helfen den SchauspielerInnen ebenso wie uns als ZuschauerInnen dabei, sich in eine Geschichte hineinzuversetzen. Wie grundlegend das richtige Kostüm für die Charakterbildung einer Figur ist, weiß Barbara Baum. Als Kostümbildnerin hat sie für so bekannte Filme wie „Die Ehe der Maria Braun“ (Regie: Rainer Werner Fassbinder) Kostüme entworfen. Die Ausstellung „Hautnah“ gibt einen fühlbaren Einblick in das Schaffen von Barbara Baum. Ihre Originalkostüme sowie Skizzen und Stoffproben können in der Deutschen Kinemathek erlebt werden. Am 21. Oktober 2020 veranstaltet die Deutsche Kinemathek in Berlin eine digitale Rundführung durch die Ausstellung, in der einige…
Ist Theater mit Audiodeskription für Sehende eine Zumutung? Mit dieser Frage beschäftigen wir uns im vierten Theaterclub des Berliner Spielplan Audiodeskription. Dabei ist die Audiodeskriptorin Joyce Ferse. Sie arbeitete unter anderem an der Beschreibung für „Die Zauberflöte“ mit, bevor diese im April coronabedingt abgesagt werden musste. Außerdem spielt sie regelmäßig bei der Jugendtheaterwerkstatt (JTW) Spandau als Laienschauspielerin mit. Das ist übrigens das einzige Theater in Berlin, das offene Audiodeskription anbietet. Das heißt, die Beschreibung wird für alle hörbar über einen Lautsprecher eingesprochen. Als zweiten Gast haben wir Lars Gebhardt, Dramaturg an der Deutschen Oper, eingeladen. Lars hätte im April ebenfalls…