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Spielplan

Hier finden Sie die kommenden Stücke des Berliner Spielplan Audiodeskription sowie Empfehlungen für Bühnenkunst mit Live-Audiodeskription in Berlin und im deutschsprachigen Raum.
Für eine akustische Information können Sie auch die Spielplan-Ansage unter der Telefonnummer 030 27 90 87 76 abfragen.

Veranstaltungen des Berliner Spielplan Audiodeskription

erster Juni 2023 und weitere Termine, jeweils um 19 Uhr 30
„Mein Name sei Gantenbein“ von Max Frisch
Berliner Ensemble
Theaterstück mit audiodeskriptiver Einführung

im Rahmen des Berliner Spielplan Audiodeskription

Das Berliner Ensemble zeigt „Mein Name sei Gantenbein“ (Regie und Bearbeitung: Oliver Reese; Titelrolle: Matthias Brandt) ohne Audiodeskription. Es handelt sich bei dem Stück allerdings um einen Monolog, weshalb das Stück auch ohne Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Menschen gut wahrnehmbar ist. Wir haben eine audiodeskriptive Einführung erstellt, in der Gantenbein und die Bühne beschrieben werden. Damit wollen wir Ihnen ermöglichen, das Stück in vollem Umfang zu genießen.

Zur audiodeskriptiven Einführung gelangen Sie hier: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/b77-einfuehrung-gantenbein.

Bitte beachten Sie: Für „Mein Name sei Gantenbein“ wurde kein Audiodeskriptions-Kontingent geblockt. Schnell sein lohnt sich!

Zum Stück

Stellen Sie sich vor, Sie lassen alles hinter sich und fangen noch einmal neu an: andere Stadt, anderer Beruf, andere Liebschaft. Stellen Sie sich vor, es wäre an Ihnen, Ihr Leben zu gestalten; Sie selbst würden bestimmen, wie Ihr Leben verläuft… Aber Moment: Tun wir das nicht? Wie würden wir denn leben, wenn wir nur anders könnten? Was würden wir tun, wenn wir nur anders wollten?

„Mein Name sei Gantenbein“ treibt Max Frischs Lebensfrage danach, wer wir sind und wer wir sein könnten, auf die Spitze – und gibt der Zweifelhaftigkeit des modernen Menschen und der Abwägung von Wirklichkeit und Möglichkeit gleichermaßen eine Stimme. Oliver Reese, der bereits viele Monologe auf die Bühne gebracht hat, inszeniert eine eigene Bearbeitung des letzten großen Frisch-Romans mit Matthias Brandt, der dafür nach 20 Jahren Abstinenz auf die Bühne zurückkehrt.

Wann und wo?
Am ersten Juni 2023 (weitere Termine: achter Juli und neunter Juli 2023) um 19 Uhr 30 im

Berliner Ensemble
Bertolt-Brecht-Platz 1
10 11 7 Berlin.

Preise und Karten
Die Tickets kosten je nach Kategorie zwischen 13 und 42 Euro. Bei Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis erhalten sowohl Sie, als auch Ihre Begleitung fünfzig Prozent Ermäßigung. Sie erhalten Ihre Karten unter theaterkasse@berliner-ensemble.de oder telefonisch unter 030 / 28 40 81 55.

Audiodeskriptive Einführung
Zur audiodeskriptiven Einführung zu „Mein Name sei Gantenbein“ geht es hier: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/b77-einfuehrung-gantenbein.

zweiter Juni 2023, ab 18 Uhr 30
ZUM LETZTEN MAL! fünfter Juli 2023, ab 18 Uhr 30
„ARISE – Liebe ist stärker als die Zeit“
Grand Show des Friedrichstadt-Palasts mit Audiodeskription
empfohlen ab acht Jahren

im Rahmen des Berliner Spielplan Audiodeskription

Der Friedrichstadt-Palast und wir zeigen die aktuelle Grand Show „ARISE – Liebe ist stärker als die Zeit“ mit Audiodeskription an jedem ersten Freitag im Monat bis inklusive Juni. Auch die Derniere der Show am Mittwoch, dem fünften Juli 2023 wird mit Audiodeskription gezeigt. „ARISE“ wird empfohlen für Menschen ab acht Jahren.

Zum Stück

Das Leben von Cameron ist wie seine Bilder: aufregend und voller leuchtender Farben. Mit seiner Muse fliegt der berühmte Fotograf um die Welt. Sie ist alles, was er liebt, und Inspiration für seine Kunst. Als er seine Muse verliert, reißt es sein Glück in Stücke.
Versunken in Dunkelheit starrt Cameron auf seine Fotos an der Wand. Eine unerklärliche Anziehungskraft geht von ihnen aus. Und tatsächlich erwachen die Aufnahmen zu neuem Leben. Licht zieht ihn magisch hinein in die emotionalsten und schönsten Erinnerungen der gemeinsamen Zeit. Will seine Muse ihm noch etwas sagen?

Wann und wo?
Am zweiten Juni und fünften Juli 2023 jeweils um 19 Uhr 30 (Geräte-Ausgabe um 18 Uhr 30, Beginn der Einführung um 19 Uhr) im

Friedrichstadt-Palast
Friedrichstraße 107
10 11 7 Berlin.

Der Eingang ist der barrierefreie Seiten-Eingang Johannisstraße.

Preise und Karten
Die Audiodeskriptions-Tickets kosten einheitlich 39 Euro 90. Die Begleitkarte für Menschen mit Schwerbehinderung ist frei. Sie bekommen Ihre Karten unter happiness@palast.berlin oder telefonisch unter 030 / 23 26 23 26.

Audiodeskriptive Einführung
Wir haben eine audiodeskriptive Einführung für Sie erstellt, die Sie sich hier anhören können: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/b99-einfuehrung-arise.

vierter Juni 2023, ab 16 Uhr
„Carmen“ von Georges Bizet
Deutsche Oper Berlin
Oper mit Audiodeskription

im Rahmen des Berliner Spielplan Audiodeskription

Die Deutsche Oper Berlin zeigt eine der berühmtesten Opern der Weltgeschichte, Georges Bizets „Carmen“, mit Audiodeskription. Die musikalische Leitung obliegt Dominic Limburg.

Zum Stück

Mit seiner „Carmen“ schrieb Georges Bizet eine Kampf-Ansage an die romantische Oper: Mit ihrem unbeugsamen Freiheitswillen verkörpert die Titelheldin das Gegenbild zu den passiven, leidenden Frauenfiguren, die zuvor die Opernbühne beherrscht hatten. Doch anti-romantisch ist „Carmen“ in einem noch umfassenderen Sinn: Bizets Oper zeigt eine Welt, in der Liebe als zwischenmenschliches Gefühl keinen Platz mehr hat und längst durch Sex und Gewalt abgelöst wurde. Carmen und der Torero Escamillo sind Repräsentanten dieser Gesellschaft, in der nur noch das Recht des Stärkeren zählt. Eine Welt, in der Don José mit seinem bürgerlichen Ideal von Liebe ein Fremdling bleibt, der zum Scheitern verurteilt ist. Mit diesem illusionslosen Blick auf die Trostlosigkeit der menschlichen Existenz steht Bizet in unmittelbarer Nähe zu den Romanen eines Émile Zola – entgegen dem Klischeebild vieler Aufführungen ist Bizets Spanien ein Ort, der die Hässlichkeit der Armut in hellem Licht zeigt.

Wann und wo?
Am vierten Juni 2023 um 18 Uhr (Vor-Einlass und Tastführung ab 16 Uhr) in der

Deutschen Oper Berlin
Bismarckstraße 35
10 62 7 Berlin.

Preise und Karten
Die Audiodeskriptions-Tickets haben einen Einheitspreis von 25 Euro; die Begleitung ist frei. Sie bekommen Ihre Karten unter info@deutscheoperberlin.de oder telefonisch unter 030 / 34 38 43 43.

Audiodeskriptive Einführung
Wir haben eine audiodeskriptive Einführung erstellt, die Sie sich hier anhören können: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/b96-einfuehrung-carmen.

sechster Juni 2023, ab 19 Uhr 30
„Nachtland“ von Marius von Mayenburg
Schaubühne am Lehniner Platz
Theaterstück mit Audiodeskription und Bühnenbegehung

im Rahmen des Berliner Spielplan Audiodeskription

Die Schaubühne am Lehniner Platz zeigt Marius von Mayenburgs neues Stück „Nachtland“ mit Audiodeskription. Vor der Vorstellung wird es eine kurze Bühnenbegehung geben.

Zum Stück

Nicolas und Philipps Vater ist nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Zwei Wochen nach seinem Tod treffen sich die Geschwister mitsamt ihren Ehepartner*innen, um die Besitztümer des Vaters aufzuteilen und den restlichen Haushalt aufzulösen. In der Wohnung gibt es wenig, was von Wert ist, und auch auf dem Dachboden ist nur Staub und Schrott. Doch auf den zweiten Blick findet sich dort ein Bild. Es ist ein Aquarell in Sepia und Braun, in einem schlichten, schwarzen Holzrahmen. Wer könnte das Bild gemalt haben? Hat der Vater auf seine alten Tage das Malen als Hobby für sich entdeckt? Philipp findet das Bild hübsch, und Nicola gefällt der Rahmen, also löst Nicolas Mann Fabian das Gemälde aus dem Rahmen und verletzt sich bei der Aktion prompt an einem rostigen Nagel. Philipps Frau Judith nimmt das Bild genauer unter die Lupe. Jetzt, da es aus dem Rahmen befreit ist, sieht man auf einmal eine Signatur am unteren Rand des Bildes: A. Hiller. Oder ist da ein Strich, der durch das letzte „l“ geht? Ist das „l“ eigentlich ein „t“? Steht da eigentlich A. Hitler? Ist Adolf Hitler der Maler des Bildes? Wie kann das sein? Die Familie hat keine Nazivergangenheit und war laut eigenem Bekunden immer gegen die Nazis, angeblich aus „ästhetischen Gründen“, wieso also hatte der Vater ein Bild, das von Hitler gemalt wurde? Was macht man mit so einem Bild? Verbrennt man es? Oder sollte man es verkaufen? Ein Gedanke, der Philipps Frau, die aus einer jüdischen Familie stammt, unerträglich ist. Während der Streit in der Familie hochkocht, Gutachterinnen und mögliche Käufer sich die Klinke in die Hand geben und Fabian mit Wundstarrkrampf zu Boden geht, tut sich zwischen Philipp und Judith ein Graben auf, der immer tiefer wird.

Marius von Mayenburgs neues Stück ist eine bitterböse Komödie über das schwere Erbe der deutschen Vergangenheit – und über die dazugehörigen Erbschaftsstreitigkeiten.

Wann und wo?
Am sechsten Juni 2023 um 20 Uhr (Bühnenbegehung um 19 Uhr 30) in der

Schaubühne am Lehniner Platz
Kurfürstendamm 153
10 70 9 Berlin.

Preise und Karten
Die Tickets kosten je nach Kategorie zwischen 7 und 49 Euro. Beim Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis erhalten sowohl Sie, als auch Ihre Begleitung 50 Prozent Ermäßigung. Sie erhalten Ihre Karten unter ticket@schaubuehne.de oder telefonisch unter 030 / 89 00 23.

Audiodeskriptive Einführung
Wir haben eine audiodeskriptive Einführung erstellt, die Sie sich hier anhören können: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/b108-einfuehrung-nachtland.

20ster Juni 2023 und weitere Termine, jeweils um 19 Uhr 30
„Exil“ von Lion Feuchtwanger
Berliner Ensemble
Theaterstück mit audiodeskriptiver Einführung

im Rahmen des Berliner Spielplan Audiodeskription

Das Berliner Ensemble zeigt mit „Exil“ von Lion Feuchtwanger (in einer Bearbeitung von Luk Perceval und Sibylle Baschung) ein Stück, das auch ohne Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Menschen gut wahrnehmbar ist. Wir haben eine audiodeskriptive Einführung erstellt, in der die Figuren und die Bühne beschrieben werden. Damit wollen wir Ihnen ermöglichen, „Exil“ in vollem Umfang genießen zu können.

Zur audiodeskriptiven Einführung gelangen Sie hier: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/b105-einfuehrung-exil.

Bitte beachten Sie: Für „Exil“ wurde kein Audiodeskriptions-Kontingent geblockt. Schnell sein lohnt sich!

Zum Stück

Paris, 1935: eine pulsierende Großstadt mitten in Europa. Eine Stadt, die zum Exil-Ort wurde für Tausende, die nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 Deutschland verlassen mussten. Noch liegt der bisher größte und verlustreichste Krieg der Menschheitsgeschichte unvorstellbar vier Jahre in der Zukunft. Doch die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler markierte bereits 1933 das Ende der parlamentarischen Demokratie und den Beginn einer Diktatur. Als einer der Ersten erkannte Lion Feuchtwanger, Sohn eines jüdischen Fabrikanten, schon in den 1920er-Jahren die Gefahren, die von Hitler und seiner Partei ausgingen.

In seiner „Wartesaal“-Trilogie, deren letzten Teil „Exil“ er kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs beendete, gelingt es ihm, diese „Zeit des Wartens“ lebendig zu machen – für die Nachgeborenen, die nicht würden begreifen können, warum die meisten untätig blieben und selbst die, „die richtige Erkenntnisse hatten, so seltsam und unbegreiflich dahinlebten“, während die Gewalt der nationalsozialistischen Herrschaft immer konkreter wurde. Feuchtwanger beschreibt Menschen, die alle mit der Frage kämpfen, was es heißt, in dieser Situation „das Richtige“ zu tun. Es sind Geschichten von Karrierismus, Opportunismus, Unterdrückung, Zivilcourage, Liebe und Verrat. Was ist „das Richtige“? Und was ist man bereit, dafür aufs Spiel zu setzen?

Wann und wo?
Am 20sten Juni 2023 (weitere Termine: 21ster Juni, sechster Juli und siebter Juli 2023) um 19 Uhr 30 im

Berliner Ensemble
Bertolt-Brecht-Platz 1
10 11 7 Berlin.

Preise und Karten
Am 20sten Juni 2023 ist Theatertag – an diesem Tag kosten die Karten auf allen Plätzen nur zwölf Euro! An allen anderen Terminen kosten die Tickets je nach Kategorie zwischen 13 und 42 Euro. Bei Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis erhalten sowohl Sie, als auch Ihre Begleitung fünfzig Prozent Ermäßigung. Sie erhalten Ihre Karten unter theaterkasse@berliner-ensemble.de oder telefonisch unter 030 / 28 40 81 55.

Audiodeskriptive Einführung
Zur audiodeskriptiven Einführung geht es hier: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/b105-einfuehrung-exil.

26ster Juni 2023, ab 9 Uhr 30
„Das Spiel“ von Rachel Rosen
Theater an der Parkaue
Theaterstück mit offener Audiodeskription und Tastführung

im Rahmen des Berliner Spielplan Audiodeskription

Das Theater an der Parkaue und wir zeigen das Familien-Stück „Das Spiel“ mit offener Audiodeskription. Vor der Vorstellung wird es eine Tastführung geben. Das Stück wird empfohlen für Menschen ab fünf Jahren.

Zum Stück

Füchse gegen Pinguine, 0:0 und Anpfiff! Die Spielerin sprintet, weicht ihrer Gegenspielerin gekonnt aus, schießt den Ball zielgerade aufs Tor zu. Hält die Torwartin den Ball? – Tooooor! Oder doch nicht? Und wo ist der Ball überhaupt? Weg. Wie peinlich.

In diesem Spiel zweier Frauenfußballmannschaften geht wirklich alles schief. Absolut nichts funktioniert wie geplant, aber alle geben ihr Bestes und wollen nur eins: Fußball spielen – und natürlich gewinnen. Das ist aber gar nicht so einfach, wenn der Rasen schon lange nicht mehr gemäht wurde, eine Spielerin ihr Trikot vergessen und niemand Strafräume aufgemalt hat. Da fehlt nur noch ein Eigentor auf der Liste der Peinlichkeiten.

Theatermacherin Rachel Rosen erzählt eine mit Aberwitz gespickte, sportliche Parabel über das Scheitern. Auf dem Sportplatz des Lebens versuchen Spielerinnen und Fans am Ball zu bleiben, auch wenn niemand mehr weiß, wo der Ball ist. Aber so ist das manchmal, wenn einer Frauenmannschaft der Bolzplatz zugewiesen wird, um den sich niemand so richtig kümmert. Das soll sie jedoch nicht abhalten, denn: Das Runde muss ins Eckige!

Wann und wo?
Am 26sten Juni 2023 um elf Uhr (Tastführung um 9 Uhr 30) im

Theater an der Parkaue
Parkaue 29
10 36 7 Berlin.

Preise und Karten
Die Tickets kosten 13 Euro, ermäßigt 9 Euro. Tickets für Kinder kosten 7 Euro. Begleitpersonen von Menschen mit Schwerbehinderung sind frei. Sie bekommen Ihre Karten unter service@parkaue.de oder telefonisch unter 030 / 55 77 52 52.

Audiodeskriptive Einführung
Wir haben eine audiodeskriptive Einführung erstellt, die Sie sich hier anhören können: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/b106-einfuehrung-das-spiel.

ZUM LETZTEN MAL! 28ster Juni 2023, ab 17 Uhr 30
„Caligula“ von Albert Camus
Deutsches Theater Berlin
Theaterstück mit Audiodeskription

im Rahmen des Berliner Spielplan Audiodeskription

Das Deutsche Theater Berlin zeigt das Stück „Caligula“ von Albert Camus mit Audiodeskription. Regie führt Lilja Rupprecht. Vor der Vorstellung wird es eine Tastführung geben.

Zum Stück

Hinweis: Diese Inszenierung enthält explizite Darstellung von körperlicher und sexualisierter Gewalt, was belastend oder retraumatisierend wirken kann.

„Die Menschen sterben, und sie sind nicht glücklich.“

Nach dem Tod seiner Schwester und Geliebten Drusilla nimmt der junge römische Kaiser Caligula die Existenz nur noch in ihrer Begrenztheit wahr. Das Leben erscheint ihm sinnlos. Aus Protest gegen eine Welt, „die in ihrer jetzigen Gestalt nicht zu ertragen ist“, verspricht er, das Lügen auszurotten, Privilegien und Konventionen abzuschaffen. Einst beliebt, treibt Caligula seine Sehnsucht nach einer grenzenlosen Freiheit weiter und weiter, alle Werte nivellierend, bis er schließlich zum Tyrannen und Mörder wird. Nun schließen sich erste Verschwörer zusammen. Unbeeindruckt forciert Caligula seinen staatlichen Terror auf immer schrecklichere Weise, aber um die von ihm Gequälten zum Widerstand zu zwingen. Ein Widerstand, der notwendigerweise seine eigene Auslöschung zur Folge haben wird: „Man kann nicht alles zerstören, ohne sich selbst zu zerstören.“

Wann und wo?
Am 28sten Juni 2023 um 19 Uhr 30 (Tastführung um 17 Uhr 30) im

Deutschen Theater Berlin
Schumannstraße 13a
10 11 7 Berlin.

Die Tickets kosten 19 oder 25 Euro. Bei Zeichen „B“ im Schwerbehinderten-Ausweis bekommen Sie 50 Prozent Ermäßigung für sich selbst und Ihre Begleitung. Sie erhalten Ihre Karten unter service@deutschestheater.de oder telefonisch unter 030 / 28 44 12 21.

Audiodeskriptive Einführung
Wir haben eine audiodeskriptive Einführung zu „Caligula“ erstellt, die Sie sich hier anhören können: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/b109-einfuehrung-caligula.

Barrierefreies Programmheft
Das Deutsche Theater hat ein barrierefreies Programmheft zu „Caligula“ erstellt, das Sie hier finden: https://www.deutschestheater.de/download/45991/caligula_programmheft.pdf.

Theatertreffen 2023
ab dem zwölften Mai 2023
„Die Eingeborenen von Maria Blut“ von Maria Lazar
3sat-Mediathek
Theaterstück mit Audiodeskription

in Zusammenarbeit mit Förderband e. V.

Das Stück „Die Eingeborenen von Maria Blut“ können Sie im Rahmen des diesjährigen Theatertreffens bequem von zuhause aus genießen. Es handelt sich um eine Inszenierung des Burgtheaters in Wien. Bühnenfassung von Lucia Bihler und Alexander Kerlin, Regie: Lucia Bihler.

Zum Stück

Das idyllische Dorf Maria Blut mit seiner Wallfahrtskapelle liegt am Land, ein paar Zugstunden vor Wien. Die 1930er Jahre sind angebrochen, Dollfuß ist Bundeskanzler, und die Eingeborenen des „österreichischen Lourdes“ sind in Unruhe. Die vor dem Dorf gelegene Konservenfabrik hat schließen müssen. Der Unternehmer Schellbach versucht nun, die besorgte Bevölkerung dazu zu bewegen, in sein neues Produkt, die Raumkraft, zu investieren. Viele geben ihr letztes Erspartes dafür her. Als sich Schellbach jedoch mitten während des Volksfestes erschießt und seine Unternehmung scheitert, entwickelt sich in Maria Blut sofort eine ungeheure Dynamik: Die angeblich Schuldigen sind schnell ausgemacht – und für die wird es jetzt brandgefährlich.

Die Wiener Schriftstellerin Maria Lazar (1895-1948) gehört zu den hellsichtigsten literarischen Stimmen ihrer Epoche. In kurzen, packenden und sprachlich brillanten Szenen entwirft sie zwei Dutzend herrlich schräge Figuren, die am Vorabend des Nationalsozialismus zwischen Marienkult, Wunderglauben, Verschwörungstheorien und aufkommendem Ultra-Nationalismus aufgerieben werden.

Wann und wo?
Am 20sten Mai 2023 um 22 Uhr wird „Die Eingeborenen von Maria Blut“ mit Audiodeskription auf 3sat ausgestrahlt. Bereits ab dem zwölften Mai 2023 finden Sie den Mitschnitt in der 3sat-Mediathek und in der Mediathek der Berliner Festspiele. Die Audiodeskription finden Sie in den Sprach-Einstellungen. Hier geht’s direkt zum Video: https://mediathek.berlinerfestspiele.de/de/theatertreffen/2023/die-eingeborenen-von-maria-blut.

Preise und Karten
Der Abruf des Videos ist kostenfrei.

Audiodeskriptive Einführung
Zur audiodeskriptiven Einführung gelangen Sie hier: https://spielplanaudiodeskription.podigee.io/b110-einfuehrung-maria-blut.

seit dem elften Dezember 2020 auf unbestimmte Zeit
„It’s all forgotten now“ von der Company Christoph Winkler
Video on Demand mit Audiodeskription

in Zusammenarbeit mit dem Berliner Spielplan Audiodeskription

Anstelle der Vorstellungen in den Sophiensaelen wird eine Film-Aufnahme der Performance „It’s all forgotten now“ von der Company Christoph Winkler als Video on Demand mit Audiodeskription online zur Verfügung gestellt. Die Audiodeskription findet in deutscher Sprache statt und wird durchgeführt von Xenia Taniko in Kooperation mit mapping dance berlin, Teil des Projektes Attention Dance II.

Zum Stück

Tanz trifft Musik, Film, Video und Spoken Word: Eine performative Hommage an Mark Fisher.
Der britische Kulturwissenschaftler und Pop-Theoretiker Mark Fisher prägte mit seinem legendären Blog „K-Punk“ eine ganze Generation von pop-affinen Kapitalismus-Kritiker*innen. In seinen Texten über wenig bekannte Musik, zeitgenössische Filme und Bücher attestierte er der Gesellschaft ein kulturelles Erschöpfungs-Syndrom und kritisierte die weit verbreitete Auffassung, es gäbe keine Alternative mehr zur kapitalistischen Realität: Das Ende der Welt kann man sich vorstellen, das Ende des Kapitalismus nicht?

Knapp drei Jahre nach Mark Fishers Suizid im Jahr 2017 nähert sich die Company Christoph Winkler einigen Konzepten seiner Theorie an, die sich nicht nur politisch, sondern auch ästhetisch ausdrücken: Beispielsweise die „Hauntology“, also Ideen und Theorien, die die Gegenwart wie Geister aus der Vergangenheit heimsuchen, oder „The Weird & the Eerie“ – das Seltsame, das jedoch nicht mit dem Schrecklichen zu verwechseln ist.

Mit einem performativen Mixtape aus Musik, Film, Tanz, Video und Spoken-Word-Texten, unter anderem von Mark Fisher selbst, schafft die Kompagnie eine Hommage an einen der größten popkulturellen Gegenwarts-Diagnostiker unserer Zeit.

Wann?
Das Video ist seit dem elften Dezember 2020 um 18 Uhr verfügbar.

Wo?
Unter https://vimeopro.com/sophiensaele/onlinespielplan/video/489946619.

Preise und Karten
Der Abruf des Videos ist kostenfrei.

Audiodeskription anderswo

achter und neunter Juni 2023, ab 20 Uhr
„Pleasure“ von Criptonite
Sophiensaele
Performance/Varieté mit deutscher Audiodeskription und Tastführung

Im Rahmen des Festivals „Leisure and Pleasure“ zeigen die Sophiensaele die Performance „Pleasure“ von Criptonite in deutscher und englischer Lautsprache und mit deutscher Audiodeskription. Vor der jeweiligen Vorstellung wird es eine Tastführung geben.

Zum Stück

Wir tauchen ein in eine Nacht des Vergnügens. Criptonite ist ein crip-queeres Theaterprojekt von Edwin Ramirez und Nina Mühlemann. In ihren aktuellen Erscheinungsformen als Dionysos und Medusa laden sie das Publikum in die Unterwelt ein. Umgeben von den Flüssen des Hasses, des Wehklagens, des Feuers und des Vergessens, finden wir uns auf den Inseln des Vergnügens wieder, wo sich Schmerz, Lust und Kink begegnen. Was bedeutet es, einvernehmliches Geben und Empfangen auf lustvolle Weise gemeinsam auszuhandeln durch Bewegung und Sorgfalt? Wo finden wir trotz Schmerzen und Erschöpfung Momente der Lust? Auf einem großen weichen Bett verweben Criptonite griechische Mythologie mit eigenen Erfahrungen und lassen die Grenzen zwischen Fabelwesen und Ich, Lust und Scham, Sinnlichkeit und Monstrosität verschwimmen. Mit sinnlichen Gastbeiträgen von Anajara Amarante, Kübra Senkin, Marilyn Nova White und Noa Winter.

Wann und wo?
Am achten und am neunten Juli 2023 jeweils um 21 Uhr (Tastführung um 20 Uhr) im Festsaal der

Sophiensaele
Sophienstraße 18
10 17 8 Berlin.

Preise und Karten
Die Tickets kosten 15, ermäßigt zehn Euro. Die Begleitkarte ist frei. Sich anmelden und Ihre Karten reservieren können Sie bei Hannah Aldinger unter barrierefreiheit@sophiensaele.com oder telefonisch unter 030 / 27 89 00 30. Unter derselben E-Mail-Adresse können Sie den Abholservice ab U Weinmeisterstraße oder S Hackescher Markt in Anspruch nehmen.

neunter Juni 2023, ab 18 Uhr 30
„Fünf Exponate“ von KMZ Kollektiv, Berlin
Schaubude Berlin
Material-Theater mit Audiodeskription und Tastführung

Die Schaubude Berlin wird 30 Jahre alt und feiert im Rahmen des Showcases „Figure It Out“. „Fünf Exponate“ ist eine von zwei Inszenierungen mit Audiodeskription. Vor der Vorstellung wird es eine Tastführung geben.

Zum Stück

Die sechzigminütige, biographische Material-Performance ist ein Plädoyer gegen den westlichen Blick, den des Gegenübers, des eigenen und die Schwierigkeit, dies zu trennen. Das Stück nimmt seinen Ausgangspunkt bei Alexander von Humboldt und seinen noch wirkungsmächtigen Reisen nach Lateinamerika und dem sogenannten Entdecken und Benennen von Menschen, Landschaften und Pflanzen. Die Performenden schaffen mit taktilen Objekten, Klängen, Kartoffeln und Gips eine multisensorische Erfahrung, die koloniale Einflüsse erforscht. Die Klangwelt Yahima Piedro Córdovas geht von diesen Materialien und ihrem Sound aus. Die Musikerin ist als dritte Performerin live auf der Bühne und untermalt das Geschehen mit einer Mischung aus klassischer Musik, elektronischen Klängen und lateinamerikanischen Rythmen.

Wann und wo?
Am neunten Juni 2023 um 20 Uhr (Tastführung um 18 Uhr 30) in der

Schaubude Berlin
Greifswalder Straße 81-84
10 40 5 Berlin.

Preise und Karten
Die Tickets kosten 16 Euro 50, ermäßigt elf Euro 50. Die Begleitkarte für Menschen mit Schwerbehinderung ist frei. Sich für die Tastführung anmelden und Ihre Tickets reservieren können Sie unter ticket@schaubude.berlin oder telefonisch unter 030 / 42 34 31 4.

elfter Juni 2023, ab 15 Uhr
„¡ver-rückt! Versuche zu Chaos, Fliegen und Maschinen“
Schaubude Berlin
Kinder-Theaterstück mit Audiodeskription und Tastführung

„ver-rückt! Versuche zu Chaos, Fliegen und Maschinen“ ist das zweite Theaterstück, das die Schaubude Berlin anlässlich ihres 30sten Geburtstags mit Audiodeskription anbietet. Es wird im Rahmen des Showcases „Figure It Out“ gezeigt. Das Stück wird empfohlen für Menschen ab vier Jahren. Vor der Vorstellung wird es eine Tastführung geben.

Zum Stück

Ich träume von dieser Maschine, die besteht aus vielen kleinen Teilen, die miteinander funktionieren. Gibt es einen Bauplan für Insekten? Sind Insekten auch Maschinen? Wie viele Teile entstehen, wenn etwas kaputtgeht? Kann ich aus kaputten Dingen etwas neu erfinden?
Mit wenig Sprache, wandelbaren Materialien, bewegten Bildern, Live-Zeichnungen und Sounds untersuchen zwei Performer*innen das ver-rückte Chaos der Insekten-Welt.

Die einzigartige Produktion wurde innerhalb eines einjährigen Forschungsprojekts mit den Kindern des Berliner Kindergartens Pfiffikus entwickelt. Die Performance richtet sich an alle Kinder ab vier Jahren und an alle Erwachsenen, die sich ihre Neugierde und ihr Staunen bewahrt haben oder daran erinnert werden möchten.

Wann und wo?
Am elften Juni 2023 um 16 Uhr (Tastführung um 15 Uhr) in der

Schaubude Berlin
Greifswalder Straße 81 bis 84
10 40 5 Berlin.

Preise und Karten
Die Tickets kosten neun, ermäßigt acht Euro. Tickets für Kinder kosten sechs Euro 50. Die Begleitkarte für Menschen mit Schwerbehinderung ist frei. Sich für die Tastführung anmelden und auch Ihre Tickets reservieren können Sie unter ticket@schaubude.berlin oder telefonisch unter 030 / 42 34 31 4.