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Autor: Lavinia

„Mutter Courage“: Ein Klassiker mit Audiodeskription

Posted in Theaterrezension

Es gibt keine bessere Zeit, um einen Klassiker nach dem anderen zu schauen. Die Weihnachtszeit ist gespickt mit Traditionen wie Kerzen anzünden, Weihnachtslieder singen, Geschenke einpacken, Geschenke auspacken und sich romantische, kitschige und anrührende Geschichten anzusehen und anzuhören. Nun ist weder kitschig noch romantisch. Es ist aber anrührend und ein Klassiker ist es allemal. Gerade jetzt, wo wir viel mehr Zeit an der Hand haben, als es normalerweise zu Weihnachten der Fall ist, was wäre besser, als sich ein dreistündiges Theaterstück von zu Hause aus anzusehen? Das Berliner Ensemble hat genau aus diesem Grund die historische Aufzeichnung von „Mutter Courage“…

Tanz und Audiodeskription: Wie beschreibt man das Unsichtbare?

Posted in Interviews

Tanz und Bewegungen auf einer Bühne bleibt für ein blindes Publikum unsichtbar, für ein sehbehindertes unvollständig. Im fünften digitalen Theaterclub sprechen wir mit der Audiodeskriptorin, Choreografin und Performerin Xenia Taniko über die „(Un)Möglichkeit“, etwas so visuell und symbolisch geladenes wie Tanz in Sprache zu übersetzen. Im Folgenden könnt ihr das gekürzte Interview lesen. Lavinia: Wie bist du von einer Performerin zu einer Audiodeskriptorin geworden? Xenia: Ich habe Anfang 2019 einen Workshop mit dem Choreographen Jess Curtis gemacht. Er arbeitet hier in Berlin und in San Francisco und hat einen Workshop angeboten, indem er über zwei Tage hinweg, PerformerInnen in die…

Tanz zu abstrakt für Blinde?

Posted in Theaterrezension

Ist Tanz zu abstrakt, um für jemanden, der schlecht oder gar nichts sieht, verständlich beschrieben zu werden? Das frage ich mich, als ich mir „It’s all forgotten now“ von der Kompanie Christoph Winkler anhöre. Die Performance wurde im November als Tanzfilm aufgenommen und steht jetzt als Version mit Audiodeskription auf der Vimeo-Seite der Sophiensäle zur Verfügung. Es soll eine Art Mix-Tape darstellen, eine Hommage an den Popkultur- und Kapitalismuskritiker Mark Fisher, der sich 2017 das Leben genommen hat. Die Performance ist komplex, und obwohl viele Bewegungen der TänzerInnen von der Audiodeskriptorin Xenia Taniko in Sprache übersetzt werden, bleibt ihr Sinn…

Ticket für schlechte Barrierefreiheit im Netz

Posted in Barrierefreiheit im Theater

Wer als Blinder durchs Internet scrollt, bekommt über seine Sprachausgabe bzw. seinen Screenreader viele Details vorgelesen. Leider sind das oft auch solche Details, die mehr verwirren als offenbaren. Das macht das Bestellen von Artikeln und das Buchen von Veranstaltungstickets zur unüberwindlichen Herausforderung. In einem früheren Beitrag bin ich schon einmal auf Barrierefreiheit im Netz eingegangen. Diesmal möchte ich darüber sprechen, wie schlechte Barrierefreiheit im Kulturbereich konkret aussieht und welche Lösungsansätze es gibt. Schnell und einfach? Vielleicht für Sehende! Die Plattform „Berlin-Bühnen“ sammelt Theatervorstellungen aus ganz Berlin und ermöglicht es mithilfe eines Filters und Kalenders dadurch, schnell und einfach eine Veranstaltung…

„Wir versuchen, mit Sprache ein Bild in euren Köpfen entstehen zu lassen.“

Posted in Interviews

Audiodeskription ist eine Art Übersetzung. So zumindest beschreibt es die Audiodeskriptorin Charlotte Miggel. Als Lektorin und Übersetzerin ist es ihr besonders wichtig, Bilder so in Sprache zu übersetzen, dass ein blindes und sehbehindertes Publikum einem Theaterstück gut folgen kann. Seit 2019 verfasst sie Audiodeskriptionen unter anderem für den „Berliner Spielplan Audiodeskription“ und war z.B. in Stücken wie „Don Quijote“ zu hören. Lavinia: Was war denn beruflich gesehen deine größte Herausforderung seit dem Lockdown? Charlotte: Ich habe den ganzen November nur Audiodeskription für Filme gemacht. Theaterprojekte sind zwar geplant, aber da stecken sie noch in den Vorbereitungen, sodass es noch keine…

Audiodeskription lohnt sich immer: Interview mit Dramaturg Justus Rothlaender Teil 2

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Ein Theaterstück mit Bildern zum Hören wird demnächst im Theater an der Parkaue aufgeführt. Im zweiten Teil unseres Interviews mit dem Dramaturgen Justus Rothlaender sprechen wir über das Stück „Pythonparfum und Pralinen aus Pirgendwo“. Das Stück wird voraussichtlich am 20. Dezember mit Audiodeskription gezeigt. LAVINIA: Hast du schon einmal ein Stück mit Audiodeskription mitbekommen? JUSTUS: Tatsächlich nur in der Audiodeskriptionsschulung 2019. Wir haben mit kleinen Fragmenten gearbeitet und haben ausprobiert: Wie lassen sich bestimmte Szenen und Sequenzen beschreiben? Dann sind wir quer durch alle Genres gegangen, von der Oper, über das Ballett bis hin zum Sprechtheater. LAVINIA: Warum habt ihr…

Inklusion am Theater an der Parkaue im Lockdown: Interview Dramaturg Justus Rothlaender Teil 1

Posted in Interviews

Wieder einmal geschlossene Türen im Theater. Leider bedeutet das in vielen Fällen, dass selbst an Theatern, die bereits die Wiedereröffnung planen, Inklusion oftmals in den Hintergrund rückt. Justus Rothlaender (Dramaturg am Theater an der Parkaue) berichtet in einem Interview von der momentanen Situation und was sein Haus in Sachen Barrierefreiheit geplant hat. LAVINIA: Was wäre deine größte Sorge, wenn das mit Corona erstmal so weiter geht und die Theater geschlossen bleiben müssten? JUSTUS: Es fühlt sich wie eine Bedrohung an. Man muss sagen, dass die freie Szene, die in Berlin ganz maßgeblich für eine kulturelle Bandbreite sorgt, sehr divers aufgestellt…

Audiodeskription macht Zirkus

Posted in Theaterrezension

Die Amici Dance Theatre Company zeigt die Show „Tightrope“ mit englischer Audiodeskription! Zirkus kann man auch im „Lockdown Light“ machen. Die Amici Dance Theatre Company feiert 2020 ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum. Wegen Covid-19 muss die Show leider digital stattfinden. Die Besetzung ist divers und besteht aus Sehbehinderten, Rollstuhlfahrern und Lernbehinderten zwischen 18 und 70 Jahren. Die englische Show „Tightrope“ unter der Regie von Michael Vale erzählt die Geschichte eines alternden Zirkus‘. Über Jahre haben die ArtistInnen zusammengehalten. Nun wollen sie noch einmal eine Performance zeigen – vielleicht zum letzten Mal? Nicht alle Tricks gelingen auf Anhieb Wie es sich für einen…

Eine Oper zum Hören

Posted in Allgemein, and Veranstaltungsbericht

Man sollte meinen, dass es in einer Oper hauptsächlich um Musik, also um das Hören geht. So einfach ist das allerdings nicht. Kostüme, Bühnenbild, die Übertitelung und vor allem die Körpersprache der SängerInnen vervollständigen das Opernerlebnis. All das sind visuelle Eindrücke, die für blinde und sehbehinderte ZuschauerInnen übersetzt werden müssen. Was wäre aber, wenn man eine Oper auch als Sehender nur hört? Im vierten Theaterclub haben wir mit Lars Gebhardt (Dramaturg der Deutschen Oper Berlin) über Audiodeskription an der Oper gesprochen. Im Folgenden könnt ihr euch einen Ausschnitt aus diesem Gespräch durchlesen: Lavinia: Was sind die größten Unterschiede zwischen dieser…

Hautnah digital dabei: Ausstellung zu Barbara Baums Kostümen in der Deutschen Kinemathek

Posted in Veranstaltungsbericht

Kostüme machen Filme und Theaterstücke lebendig. Sie helfen den SchauspielerInnen ebenso wie uns als ZuschauerInnen dabei, sich in eine Geschichte hineinzuversetzen. Wie grundlegend das richtige Kostüm für die Charakterbildung einer Figur ist, weiß Barbara Baum. Als Kostümbildnerin hat sie für so bekannte Filme wie „Die Ehe der Maria Braun“ (Regie: Rainer Werner Fassbinder) Kostüme entworfen. Die Ausstellung „Hautnah“ gibt einen fühlbaren Einblick in das Schaffen von Barbara Baum. Ihre Originalkostüme sowie Skizzen und Stoffproben können in der Deutschen Kinemathek erlebt werden. Am 21. Oktober 2020 veranstaltet die Deutsche Kinemathek in Berlin eine digitale Rundführung durch die Ausstellung, in der einige…