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Monat: Dezember 2020

„Mutter Courage“: Ein Klassiker mit Audiodeskription

Posted in Theaterrezension

Es gibt keine bessere Zeit, um einen Klassiker nach dem anderen zu schauen. Die Weihnachtszeit ist gespickt mit Traditionen wie Kerzen anzünden, Weihnachtslieder singen, Geschenke einpacken, Geschenke auspacken und sich romantische, kitschige und anrührende Geschichten anzusehen und anzuhören. Nun ist weder kitschig noch romantisch. Es ist aber anrührend und ein Klassiker ist es allemal. Gerade jetzt, wo wir viel mehr Zeit an der Hand haben, als es normalerweise zu Weihnachten der Fall ist, was wäre besser, als sich ein dreistündiges Theaterstück von zu Hause aus anzusehen? Das Berliner Ensemble hat genau aus diesem Grund die historische Aufzeichnung von „Mutter Courage“…

Tanz und Audiodeskription: Wie beschreibt man das Unsichtbare?

Posted in Interviews

Tanz und Bewegungen auf einer Bühne bleibt für ein blindes Publikum unsichtbar, für ein sehbehindertes unvollständig. Im fünften digitalen Theaterclub sprechen wir mit der Audiodeskriptorin, Choreografin und Performerin Xenia Taniko über die „(Un)Möglichkeit“, etwas so visuell und symbolisch geladenes wie Tanz in Sprache zu übersetzen. Im Folgenden könnt ihr das gekürzte Interview lesen. Lavinia: Wie bist du von einer Performerin zu einer Audiodeskriptorin geworden? Xenia: Ich habe Anfang 2019 einen Workshop mit dem Choreographen Jess Curtis gemacht. Er arbeitet hier in Berlin und in San Francisco und hat einen Workshop angeboten, indem er über zwei Tage hinweg, PerformerInnen in die…

Tanz zu abstrakt für Blinde?

Posted in Theaterrezension

Ist Tanz zu abstrakt, um für jemanden, der schlecht oder gar nichts sieht, verständlich beschrieben zu werden? Das frage ich mich, als ich mir „It’s all forgotten now“ von der Kompanie Christoph Winkler anhöre. Die Performance wurde im November als Tanzfilm aufgenommen und steht jetzt als Version mit Audiodeskription auf der Vimeo-Seite der Sophiensäle zur Verfügung. Es soll eine Art Mix-Tape darstellen, eine Hommage an den Popkultur- und Kapitalismuskritiker Mark Fisher, der sich 2017 das Leben genommen hat. Die Performance ist komplex, und obwohl viele Bewegungen der TänzerInnen von der Audiodeskriptorin Xenia Taniko in Sprache übersetzt werden, bleibt ihr Sinn…

Ticket für schlechte Barrierefreiheit im Netz

Posted in Barrierefreiheit im Theater

Wer als Blinder durchs Internet scrollt, bekommt über seine Sprachausgabe bzw. seinen Screenreader viele Details vorgelesen. Leider sind das oft auch solche Details, die mehr verwirren als offenbaren. Das macht das Bestellen von Artikeln und das Buchen von Veranstaltungstickets zur unüberwindlichen Herausforderung. In einem früheren Beitrag bin ich schon einmal auf Barrierefreiheit im Netz eingegangen. Diesmal möchte ich darüber sprechen, wie schlechte Barrierefreiheit im Kulturbereich konkret aussieht und welche Lösungsansätze es gibt. Schnell und einfach? Vielleicht für Sehende! Die Plattform „Berlin-Bühnen“ sammelt Theatervorstellungen aus ganz Berlin und ermöglicht es mithilfe eines Filters und Kalenders dadurch, schnell und einfach eine Veranstaltung…