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theater hören berlin Posts

„Die kahle Sängerin“ mit Audiodeskription: Endlich mal wieder etwas zum Lachen

Posted in Theaterrezension

Das ist doch vollkommen absurd! Aber zum Lachen ist es allemal. Nach „Caligula“, „Woyzeck Interrupted“ und „Die Pest“ sitze ich endlich einmal wieder mit einem breiten Grinsen im Deutschen Theater. Mein erstes Theaterstück mit Audiodeskription ist in diesem Jahr „Die kahle Sängerin“ von Eugène Ionesco. Das ist das erste Stück, das als absurdes Theater bezeichnet werden konnte. Wie absurd dieser Abend wirklich wird, warum nicht immer jemand vor der Tür steht, wenn es klingelt und was es mit der kahlen Sängerin auf sich hat, erfahrt ihr vielleicht im Folgenden. Die Tastführung beginnt, wir sehen rot Bislang konnte noch kein anderes…

„Der Satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ – Schauspielerin Ioana Nițulescu zu Gast im Theaterclub

Posted in Theaterrezension

Einen Kinderbuchklassiker von Michael Ende zeigt zurzeit das Theater an der Parkaue  „Der Satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“, inszeniert von Mathias Spaan, einer der unausprechlichsten Titel aller Zeiten wurde bereits zweimal im vergangenen Jahr mit Audiodeskription aufgeführt. Es geht um zwei böse Zauberer, die am Silvesterabend ihr Soll an bösen Taten noch nicht erfüllt haben Und deshalb einen Punsch brauen, von dem alle guten Wünsche ins Gegenteil verkehrt werden. Ihnen entgegen stehen zwei tierische Helden, der Kater Maurizio und der Rabe Jakob. Am 17. Dezember haben wir den Kater zu Gast in unserem Theaterclub:Ioana Nițulescu (gesprochen: Nizulescu). Lavinia: Ich habe gelesen, du bist als…

„Wenn ein Freund weggeht, muss man die Türe schließen, sonst wird es kalt.“ Berthold Brecht

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Das Jahr 2023 neigt sich seinem Ende. Der Vorhang fällt. Das Bühnenlicht geht aus. Wir schließen die Tür, denn tatsächlich ist es etwas frisch draußen. Ein alter Freund geht, doch ein neuer steht vor der Tür. 2024 kommt mit großen Schritten auf uns zu. Es ist Tradition, sich von einem alten Jahr und einem alten Freund mit einem Blick auf das gemeinsam Erlebte zu verabschieden. Gleichzeitig ist es nur recht und billig, den neuen Freund mit all den Hoffnungen, die man in die Begegnung steckt zu begrüßen. Für mich bedeutet das, die Theaterstücke, die ich in diesem Jahr mit Audiodeskription…

„Du musst mich nicht sehend machen, aber vergiss mich nicht!“: Interview mit Sophia Neises

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Im Oktober 2023 wurde der deutsche Tanzpreis in Essen verliehen. Diesmal ging der Preis für herausragende Entwicklungen im Bereich Tanz an Sophia Neises. Mit „With or without you“ präsentierte sie im September in den Uferstudios ihre erste Performance unter eigener künstlerischer Leitung. Sophia ist Inklusionsaktivistin, Performerin, Choreografin, Dramaturgin, Theaterpädagogin, Workshopleiterin, mit Sehbehinderung lebend und zum 15. Theaterclub bei uns zu Gast. Hier ist mein Interview mit Sophia Neises: Lavinia: Kannst du uns kurz erzählen, wie du zum Tanz gekommen bist? Sophia: Ich wollte schon immer tanzen. Dann bin ich zum Kinderballett gegangen. Ich habe das gemacht, bis ich ins Internat…

Und jetzt?“ Über Textlabyrinthe und Audiodeskription an der Volksbühne

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„Ich will ‚ne Pause!“ Ich habe selten ein Stück erlebt, bei dem der Name derart Programm ist, wie bei „Und jetzt?“ an der Volksbühne. Ich sehe bzw. höre mir das Stück am 12. November 2023 an. Nachdem ich vor einem Jahr bereits „Geht es dir gut?“ von René Pollesch mit Fabian Hinrichs in der Hauptrolle erleben durfte, damals allerdings ohne Audiodeskription, habe ich mir bereits gedacht, dass auch dieses Stück mehr als ein bisschen Hirnschmalz erfordert, nichtsdestotrotz unterhaltsam ist, ein großes Fragezeichen hinterlässt und laut ist. Zumindest Letzteres wurde mir bereits vorher angekündigt. Was den Hirnschmalz angeht:  Das konnte ich…

„Das Heidi“: Eine Collage aus Heimatidylle, Flüchtlingsgeschichten und Audiodeskription

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„Jodelodihi!“ ruft es im Theater o. N. am 13. Oktober. An diesem Tag hören und erleben wir die altbekannte Geschichte rundum das Waisenkind Heidi, das nach dem Tod ihrer Eltern zu ihrem Großvater auf die einsame Alm kommt, einmal anders. „Das Heidi“ wird von vier Darsteller*innen gespielt, darunter der Rapper Volkan T. alias „das Heidi“, die Performerin Carina Wohlgemuth und die blinde Künstlerin Silja Korn (Großmutter und Engel) und der Puppenspielerin Uta Lindner. Es ist schon etwas Besonderes, dass ich nur wenige Wochen nach der Performance „With or Without you“ erneut eine Performance besuche, die eine integrierte Audiodeskription hat. Ich…

Mit ohne Audiodeskription: Eine Tanz-Performance all inclusive

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Seidige Vorhänge über zwei Matratzen auf der Bühne, Sitzsäcke für das Publikum. Eine rundum gemütliche Performance erwartet uns im Studio 12 in den Uferstudios für zeitgenössischen Tanz am 17. September. Das Versprechen lautet „All inclusive“ – alles inklusiv. „With or Without you“ ist die erste Performance, die Fia Neises dramaturgisch selbst leitet. Sie verzichtet auf herkömmliche Audiodeskription, sorgt jedoch auf ihre eigene Weise für Beschreibungen. Ich bin sehr gespannt, inwiefern dieses Versprechen eingelöst wird. Access Friends statt Tastführung Zunächst einmal werden wir mit einem Mundschutz begrüßt, den wir während der Performance zum Schutz aller anderen tragen. Vor dem Studio 12…

Mit Audiodeskription! Zeitgenössischer Tanz trifft afrikanisches Erbe Teil 2

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Heute folgt der zweite Teil meines Besuchs der Kuyum Tanzplattform 2023 im Theaterhaus Mitte. Im ersten Teil habe ich von der Performance „Silence des Esprits“ mit Omar Sene (Audiodeskription: Svantje Henke) berichtet. Nun folgt „Soliloque Dansé“ mit Yahi Nestor Gahé (Audiodeskription: Jutta Polic). „Soliloque Dansé“ oder wenn der Po sich meldet „Soliloque Dansé“ ist eine etwas längere und was die Bewegungen angeht, aufwendigere Performance. Jutta beschreibt sie mit ihrer ruhigen Art und der abwechslungsreichen Wortwahl, die ich inzwischen von ihr gewohnt bin. Eine Tanzbeschreibung höre ich allerdings von ihr heute zum ersten Mal. Als wir den Saal nach der Pause…

Mit Audiodeskription! Zeitgenössischer Tanz trifft afrikanisches Erbe Teil 1

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Heute nehme ich euch mit zu einer ganz besonderen Veranstaltung. Es geht um neo-afrikanischenTanz, Machtgeflechte und natürlich auch um Audiodeskription. Vom 6. bis zum 10. September fand im Theaterhaus Mitte die Kuyum Tanzplattform statt. Zehn Stücke wurden dort unter Zusammenarbeit mit dem Berliner Spielplan Audiodeskription mit Audiodeskription versehen. Ein aufwendiges Unterfangen, wenn man bedenkt, dass Tanz, vorsichtig gesagt, ein eher ausgewähltes Publikum anspricht. Meine letzte Tanzveranstaltung ist mutterschaftsbedingt schon ein Weilchen her. Ich gehe am Donnerstag, den 7. September und schaue mir von den vier Performances, die heute gezeigt werden, zwei an, bevor ich wieder nach Hause flitze, um mich…

„Ich liebe es einfach, mich mit Sprache zu beschäftigen“: Interview mit blinder Audiodeskriptorin Johanna Krins

Posted in Interviews, and Theaterrezension

Johanna Krins ist eine hochgradig sehbehinderte Musikerin und Autorin für Audiodeskription. In diesem Blog habe ich bereits Interviews mit den blinden Autorinnen Silja Korn (Künstlerin) und Barbara Fickert (Kinoliebhaberin) geführt. Johannas Herz schlägt für Musik und Sprache. Sie singt, sie hat eine Band und sie schreibt seit zehn Jahren für Audiodeskriptionen. Wie es dazu kam, erzählt sie in diesem Interview. Lavinia: Was war das letzte Theaterstück, an dem du beteiligt warst? Johanna: Das war „Play“. Das hat Felix Koch beschrieben. Es war eine Live-Performance am Tempelhofer Feld. Es ging um den Begriff des Spielens, auf welche Arten man „Spielen“ lesen…