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Kategorie: Theaterrezension

nur durch die Bloggerin erstellte Rezensionen zum Thema Theater

„Ich bin dabei“ – eine App für kulturelle Teilhabe in Berlin

Posted in Theaterrezension, and Veranstaltungsbericht

Am 14. März besuche ich eine Pressekonferenz von KulturLeben Berlin e. V.. Der Verein unterstützt Menschen, die sozial oder gesundheitlich benachteiligt werden Zugänge zu Sport- und Kulturveranstaltungen zu bekommen. Unter anderem tut er dies durch einen Kalender, auf den man über die Seite www.barrierefrei.berlin zugreifen kann. Dort können die Nutzer*innen ihre Behinderung auswählen und bekommen dann speziell dafür ausgewählte Veranstaltungen angezeigt. Wenn sie eine Veranstaltung aktivieren, wird eine Seite mit Details geöffnet, die unter anderem Informationen zur Barrierefreiheit des Veranstaltungsorts anzeigt. Für diejenigen, die online weniger fit sind, gibt es das Angebot auch per Telefon. Mit der App „Ich bin…

Saalprüfung von „1984“ am Berliner Ensemble

Posted in Theaterrezension

Wieder einmal sitze ich zu einer Saalprüfung im Theater. Diesmal ist es das Stück „1984“ nach einem Roman von George Orwell im Berliner Ensemble. Meine letzte Saalprüfung war „Carmen“ in der Deutschen Oper. Das liegt schon eine ganze Weile zurück. Deswegen freue ich mich heute darauf, als einzige, neben Projektleiterin Imke und meiner Arbeitsassistentin Krissy, die Audiodeskription von Tania Eichler hören und Feedback geben zu dürfen. Während das Stück losgeht, sitze ich mit meinem halb eingeklappten und verdunkelten Laptop auf dem Schoß und schreibe mit. Viel anzumerken habe ich nicht, denn das Stück lässt nur wenige kurze Pausen, in die…

René Pollesch: Zu früh!  Er wird fehlen!

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Wir betrauern den zu frühen Tod der großen Künstlerpersönlichkeit, René Pollesch. René Pollesch war davon überzeugt, dass sich das Theater allen Menschen, also auch blinden und sehbehinderten Besucher*innen öffnen sollte. René Pollesch hat in seinem Haus auch in diesem Sinne Partizipation, Teilhabe und demokratische Herangehensweisen vorangetrieben. Ein großer Dramatiker, eine prägende Künstlerpersönlichkeit, ein geschätzter Partner und ein außergewöhnlicher Teamplayer ist von uns gegangen. Ein Nachruf von Imke Baumann (Projektleitung des Berliner Spielplan Audiodeskription)

Barrieren überwinden: Ein Gespräch mit Matthias Pees zu Audiodeskription im Theater

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Das Theatertreffen steht vor der Tür. Im Mai ist es einmal wieder soweit, und drei der zehn ausgewählten Stücke werden auch diesmal wieder mit Audiodeskription gezeigt. Das haben wir zum Anlass genommen und den wohl renommiertesten Gast eingeladen, den wir bis jetzt im Theaterclub hatten: den Intendanten der Berliner Festspiele, Matthias Pees. Die Berliner Festspiele richten Festivals und Veranstaltungen in vielen Kulturbereichen aus, unter anderem MaerzMusik, das Jazzfest Berlin, das Musikfest Berlin und eben auch das Theatertreffen. Da ist es doch einmal interessant, herauszufinden, wie es mit der Inklusion in einer solch großen Kulturinstitution bestellt ist. Lavinia: Könnten Sie mir…

Ein Klangrausch in der Deutschen Oper: „AIDA“ mit Audiodeskription

Posted in Theaterrezension

Am vierten Februar höre ich mir die Aufführung von „AIDA“ mit Audiodeskription an der Deutschen Oper an. Dies ist das erste Mal, dass ich mir eine Oper anschaue, ohne mir gleichzeitig auf meinem Laptop Notizen für die Audiodeskription zu machen. Im Vorfeld weiß ich bereits, dass die vier Vorstellungen, die mit Audiodeskription gezeigt werden, ausnahmslos gut besucht sind. Außerdem habe ich gelesen, dass in dieser Inszenierung das Orchester auf der Bühne sitzt und die Sänger*innen im Publikumssaal. Was für eine unglaubliche Erfahrung das ist, wird mir aber erst viel später klar. „AIDA“ von Giuseppe Verdi spielt im antiken Ägypten und…

„Die kahle Sängerin“ mit Audiodeskription: Endlich mal wieder etwas zum Lachen

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Das ist doch vollkommen absurd! Aber zum Lachen ist es allemal. Nach „Caligula“, „Woyzeck Interrupted“ und „Die Pest“ sitze ich endlich einmal wieder mit einem breiten Grinsen im Deutschen Theater. Mein erstes Theaterstück mit Audiodeskription ist in diesem Jahr „Die kahle Sängerin“ von Eugène Ionesco. Das ist das erste Stück, das als absurdes Theater bezeichnet werden konnte. Wie absurd dieser Abend wirklich wird, warum nicht immer jemand vor der Tür steht, wenn es klingelt und was es mit der kahlen Sängerin auf sich hat, erfahrt ihr vielleicht im Folgenden. Die Tastführung beginnt, wir sehen rot Bislang konnte noch kein anderes…

„Der Satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ – Schauspielerin Ioana Nițulescu zu Gast im Theaterclub

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Einen Kinderbuchklassiker von Michael Ende zeigt zurzeit das Theater an der Parkaue  „Der Satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“, inszeniert von Mathias Spaan, einer der unausprechlichsten Titel aller Zeiten wurde bereits zweimal im vergangenen Jahr mit Audiodeskription aufgeführt. Es geht um zwei böse Zauberer, die am Silvesterabend ihr Soll an bösen Taten noch nicht erfüllt haben Und deshalb einen Punsch brauen, von dem alle guten Wünsche ins Gegenteil verkehrt werden. Ihnen entgegen stehen zwei tierische Helden, der Kater Maurizio und der Rabe Jakob. Am 17. Dezember haben wir den Kater zu Gast in unserem Theaterclub:Ioana Nițulescu (gesprochen: Nizulescu). Lavinia: Ich habe gelesen, du bist als…

„Wenn ein Freund weggeht, muss man die Türe schließen, sonst wird es kalt.“ Berthold Brecht

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Das Jahr 2023 neigt sich seinem Ende. Der Vorhang fällt. Das Bühnenlicht geht aus. Wir schließen die Tür, denn tatsächlich ist es etwas frisch draußen. Ein alter Freund geht, doch ein neuer steht vor der Tür. 2024 kommt mit großen Schritten auf uns zu. Es ist Tradition, sich von einem alten Jahr und einem alten Freund mit einem Blick auf das gemeinsam Erlebte zu verabschieden. Gleichzeitig ist es nur recht und billig, den neuen Freund mit all den Hoffnungen, die man in die Begegnung steckt zu begrüßen. Für mich bedeutet das, die Theaterstücke, die ich in diesem Jahr mit Audiodeskription…

„Du musst mich nicht sehend machen, aber vergiss mich nicht!“: Interview mit Sophia Neises

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Im Oktober 2023 wurde der deutsche Tanzpreis in Essen verliehen. Diesmal ging der Preis für herausragende Entwicklungen im Bereich Tanz an Sophia Neises. Mit „With or without you“ präsentierte sie im September in den Uferstudios ihre erste Performance unter eigener künstlerischer Leitung. Sophia ist Inklusionsaktivistin, Performerin, Choreografin, Dramaturgin, Theaterpädagogin, Workshopleiterin, mit Sehbehinderung lebend und zum 15. Theaterclub bei uns zu Gast. Hier ist mein Interview mit Sophia Neises: Lavinia: Kannst du uns kurz erzählen, wie du zum Tanz gekommen bist? Sophia: Ich wollte schon immer tanzen. Dann bin ich zum Kinderballett gegangen. Ich habe das gemacht, bis ich ins Internat…

Und jetzt?“ Über Textlabyrinthe und Audiodeskription an der Volksbühne

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„Ich will ‚ne Pause!“ Ich habe selten ein Stück erlebt, bei dem der Name derart Programm ist, wie bei „Und jetzt?“ an der Volksbühne. Ich sehe bzw. höre mir das Stück am 12. November 2023 an. Nachdem ich vor einem Jahr bereits „Geht es dir gut?“ von René Pollesch mit Fabian Hinrichs in der Hauptrolle erleben durfte, damals allerdings ohne Audiodeskription, habe ich mir bereits gedacht, dass auch dieses Stück mehr als ein bisschen Hirnschmalz erfordert, nichtsdestotrotz unterhaltsam ist, ein großes Fragezeichen hinterlässt und laut ist. Zumindest Letzteres wurde mir bereits vorher angekündigt. Was den Hirnschmalz angeht:  Das konnte ich…