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Vorhang auf für den Theaterbeirat!

Posted in Theaterrezension

Der „Berliner Spielplan Audiodeskription“ geht in die nächste Runde und mit dieser nächsten Runde steht der Theaterbeirat in den Startlöchern. Zehn blinde und sehbehinderte Theaterinteressierte treffen sich einmal monatlich, um zu besprechen, was die Berliner Theater und die blinde und sehbehinderte Zielgruppe tun können, um Audiodeskription über den Projektzeitraum und darüber hinaus zu einem Erfolg zu machen. Das erste Treffen fand im Juli über ZOOM statt. Das zweite Treffen führt uns an das Deutsche Theater Berlin.

Ankunft am Deutschen Theater

Sieben Theaterbeirätlerinnen (heute eine reine Frauenrunde) treffen sich mit den vier Begleiterinnen und Begleitern am S-Bahnsteig Friedrichstraße. Wir brauchen fast zwanzig Minuten, um uns auf dem lauten und von aus- und einsteigenden Menschen überrannten Bahnsteig zu finden. Zwischendrin geht ein Begleiter verloren. Er wird aber wiedergefunden, und schon kann es losgehen zum Deutschen Theater. Die Leiterin des „Jungen DT“, Maura Meyer, hat uns freundlicherweise einen Raum an ihrem Haus organisiert. Es ist ein schöner, sonniger Tag. Trotzdem verbringen wir die nächsten drei Stunden drinnen, umgeben von dem geschäftigen Summen des Theaterhauses. Der Raum ist mit Sofas und Sesseln gemütlich ausgestattet und selbst die Akustik ist so gut, dass wir eine über Telefon zugeschaltete Beirätlerin über den Lautsprecher meines Handys problemlos verstehen können und sie uns.

Brainstorming für den Theaterbeirat

Auf der Agenda steht heute ein großer Punkt. Es sollen die Themen für das kommende Jahr bestimmt und abgestimmt werden. Wir beginnen mit einer langen Brainstorming-Runde. Der Tatendrang ist so groß, dass das Brainstorming immer wieder in Diskussion und Ausführungen ausartet. Trotzdem stehen wir nach einer Stunde Sammeln und anschließender Abstimmung mit den wichtigsten Themen da.  Am höchsten priorisiert werden die Themen Mitarbeitersensibilisierung und Begleitservice, Werbung für Theater mit Audiodeskription und Publikumssensibilisierung. Darüber hinaus stehen Themen wie barrierefreier Ticketkauf, Finanzierung von Audiodeskription, Audiodeskriptionstechnik und Preispolitik auf der Liste. Alle diese Themen sollen in Zukunft im Theaterbeirat besprochen werden. Einige werden bis Mai 2023 als Workshops verwirklicht.

Ein Workshop zu digitaler Barrierefreiheit

Der zweite große Tagesordnungspunkt ist ein Workshop, den der Theaterbeirat zurzeit an der Deutschen Oper Berlin organisiert. Am 4. Oktober 2022 findet von 14:00 bis 18:00 Uhr der Workshop „Suchen, Finden, Bekommen, Genießen – Digitale Barrierefreiheit an Berliner Theatern“ statt. Der Theaterbeirat hat bereits im Juli die nötigen Dozentinnen und Dozenten beraten und angesprochen. Die Wahl ist auf den Programmierer und Experten für Barrierefreiheit im Internet Stephan Heinke und die Hilfsmittelexpertin Manuela Myszka gefallen. Letztere ist ebenfalls im Theaterbeirat aktiv. Heute werden noch einmal der Status der Workshop-Planung und dessen Themen besprochen. Der Workshop wird sich unter anderem auf die Grundlagen einer barrierefreien Webseite, häufige Probleme der Nutzenden, barrierefreies Ticketing sowie gut zugängliche Informationen zum Stück fokussieren.

Ein Tag geht zu Ende

Nach drei Stunden könnten viele von uns immer noch weiterdiskutieren, aber unsere Zeit im Deutschen Theater geht zu Ende. Wir haben viel besprochen und das in einer enthusiastischen Gruppe von Theaterinteressierten. Das Deutsche Theater und besonders Maura Meyer hat uns freundlich willkommen geheißen, und wir werden uns auch in Zukunft alle zwei Monate an diesem Haus zusammenfinden. Für heute klappen wir jedoch die Blindenstöcke aus und gehen nach Hause, bis der Vorhang sich wieder öffnet.

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