Während ich diese Zeilen schreibe, blinzelt die Sonne durch mein Fenster, und der Lärm der vorbeifahrenden Autos hört sich mehr und mehr wie das Rauschen des Meeres an. Das kann nur eins bedeuten: Sommerpause!
Vom 24. Juli bis zum 20. August 2025 gönnen auch wir vom Projekt „Berliner Spielplan Audiodeskription“ uns eine kleine Verschnaufpause. Das Team verteilt sich in alle Himmelsrichtungen – mal paddelnd, mal lesend, mal durch Dänemark tingelnd. Die Bühnen dürfen kurz verschnaufen, bevor es im September wieder losgeht.
Unser letzter Theaterabend mit Audiodeskription war „Vertikale Wale“ am 11. Juli im Deutschen Theater – ein würdiger Abschluss einer Spielzeit voller Überraschungen, Dramatik, großer Stimmen und leiser Töne. Mein persönliches Highlight war in dieser Spielzeit „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ – ein berührender Abend mit vielen Intrigen. Tolle Schauspieler, tolle Stimmen, tolle Audiodeskription, tolles Stück.
Jetzt sind die Theaterpforten erstmal geschlossen, die Empfangsgeräte für die Audiodeskription ausgestellt. Aber wie Shakespeare schon sagte: „Des Sommers Pacht hat ein allzu kurzes Datum.“ Deshalb sind wir bereits im September wieder zurück mit vielen wundervollen Stücken, alle mit Audiodeskription.
Nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen
Doch während wir uns kurz zurücklehnen, bleibt der Blick auf die Politik leider angespannt:
Der neue Berliner Haushaltsplan steht noch immer aus – ursprünglich für den 8. Juli angekündigt, könnte er nun am 22. Juli vorgelegt werden. Ab September wird in den Ausschüssen und im Abgeordnetenhaus über den Haushalt beraten – und es drohen empfindliche Kürzungen im Kulturetat, die inklusive Projekte wie unseren Spielplan Audiodeskription gefährden könnten.
Wir kämpfen aktuell darum, als feste Größe im Berliner Landeshaushalt verankert zu werden – und jede Unterstützung zählt! Was ihr tun könnt?
Schreibt euren Abgeordneten und macht auf die Wichtigkeit barrierefreier Kulturangebote aufmerksam – viele Politiker*innen freuen sich über Rückmeldungen direkt von den Menschen, die Theater mit Audiodeskription nutzen. Ladet Sie auch gern zu einer Vorstellung mit Audiodeskription ein!
Ab dem 25. August starten wir außerdem unsere Petition, in der wir klare Unterstützung für den Spielplan fordern. Bitte unterschreibt sie – und leitet sie weiter! Es wird auch einen kleinen Werbefilm dazu geben, den wir gerade produzieren. Außerdem planen wir eine kleine theatrale Aktion Anfang September vor dem Abgeordnetenhaus – natürlich mit Kamera dabei. Auch sie soll zeigen: Inklusion gehört ins Rampenlicht – und auf Dauer in den Etat.
Spielplan ab September
Nur mit eurer Unterstützung können wir weiterhin tolle Stücke mit Audiodeskription anbieten wie die folgenden, auf die ihr euch ab September freuen könnt:
- 7.9.: „Richard III.“ in der Schaubühne – Intrigen und Machtspiele in feinstem Englisch-Deutsch.
- 13.9.: „Aida“ in der Deutschen Oper – große Operngefühle mit allem, was dazugehört (zum Beispiel einem Chorsänger direkt neben dir).
- 17.–21.9.: KUYUM Tanzplattform – mit Werken von Yahi Nestor Gahe, Tadhi Alawi und Julienne Doko: vielfältig, kraftvoll, überraschend.
- 29.9.: „EX“ in der Schaubühne – ein Abend über Beziehungen, Erinnerungen und vielleicht ein paar gut platzierten Tritte ins Herz.
Und das ist erst der Anfang! Wir freuen uns außerdem auf „Die Insel der Perversen“ (ja, der Titel ist echt), den „Barbier von Sevilla“ und die „Frida & Frida Young Show“ im Friedrichstadt-Palast. Es wird wild, zart, laut und bildreich – versprochen.
Wir wünschen euch einen erholsamen, warmen, lauten, stillen, fröhlichen Sommer.
Im Namen des ganzen Teams – bis bald wieder im Zuschauerraum!
Unser Newsletter rettet euch vor kultureller Langeweile
Mehrmals monatlich halten wir euch über die aktuellen Vorstellungen mit Audiodeskription auf dem Laufenden. Hier geht’s zum Newsletter.