Direkt zum Inhalt

Monat: Mai 2022

Warum ist „Drei mal Leben“ mit Audiodeskription besonders anfangs lustig?

Posted in Theaterrezension

Wer würde sich nicht gerne einmal wünschen, eine Situation mit Abstand noch einmal wiederholen zu können? Rückblickend gibt es bestimmt einige Situationen, in denen ich mir gewünscht hätte, anders reagiert zu haben. Anstatt in der Schule eine Antwort zurückzuhalten, weil sie falsch hätte sein können, hätte ich sie voller Selbstbewusstsein gegeben. Vielleicht hätte ich an einem Abend weniger getrunken oder an einem anderem nettere Worte gesprochen. In diesem Leben können wir solche Situationen zwar nicht wiederholen, im Theater geht das durchaus. In Jasmina Rezas Stück „Drei Mal Leben“ im Berliner Ensemble durchlaufen vier Menschen, zwei Ehepaare, denselben Abend dreimal. Henri,…

Saalprüfung von „humanistää! eine Abschaffung der Sparten“

Posted in Theaterrezension

Ich liebe Saalprüfungen! Nicht oft habe ich die Gelegenheit, Feedback zu geben, noch bevor ein Stück mit Audiodeskription Premiere hat. Am 12. Mai 2022 ist das Stück „humanistää!“ dran. Es gehört nicht nur zu den für das 59. Theatertreffen ausgewählten Stücken, sondern auch zu den drei Inszenierungen, die dieses Jahr auf dem Festival mit Audiodeskription gezeigt werden. Das Stück ist eine Collage aus den Werken des Dichters Ernst Jandl – darunter der Einakter „Die Humanisten“, das Künstlerdrama „Aus der Fremde“ und das Gedicht „Deutsches Gedicht“. Mit seinen musikalischen, pantomimischen und lyrischen Elementen sorgt das Stück für einen Lacher nach dem…

„Die Jungfrau von Orléans“ mit Audiodeskription: Was hat eine Jungfrau zu sagen?

Posted in Theaterrezension

„Kommt mal klar mit Euren Narrativen“ „Die Jungfrau von Orléans“ ist ein Klassiker, ebenso wie der Mann, der dieses Drama geschrieben hat. Friedrich Schillers Johanna ist stark, gläubig, selbstbewusst und unumstößlich in ihrem Glauben, Frankreich retten zu können. Sie zeigt gegenüber den englischen Truppen keine Gnade und flößt der französischen Seite Mut ein. Doch dann verliebt sie sich in einen Engländer, schont ihn, wird schließlich gefangen genommen und stirbt im Kampf gegen die Engländer als Heldin. Auf dem 59. Theatertreffen bekommen wir eine etwas andere Version des Stücks zu sehen. Unter der Regie von Ewelina Marciniak entsteht zuerst am Nationaltheater…

„Deep Dancing“: Ein Ball mit Brüsten, Händen und Fingern

Posted in Theaterrezension

Wie oft hat man heutzutage die Gelegenheit, auf einen Ball zu gehen? Mein letzter Ball ist auf jeden Fall schon etwas länger her. Deshalb nehme ich die Einladung der Künstlerinnen und Künstler von Chicks* zu „Deep Dancing“ gerne an. Mich lockt das Angebot, einer Eins-zu-eins-Performance, und ich hoffe, nicht nur Zuschauerin, sondern auch Mitmachende zu sein. Die Performance findet gleichzeitig in vier Räumen nebeneinander statt – ein Raum mit aufgeblasenen Sitzmuscheln und einem Planschbecken, ein Raum mit Kissen in Form von Vulven, ein Raum mit einer Kiste voller Spielzeuge mit Behinderung, darunter eine Barbie im Rollstuhl und ein Raum mit…

59. Theatertreffen – warum Blinde und Sehbehinderte kommen sollten

Posted in Theaterrezension

Das 59. Theatertreffen in Berlin steht vor der Tür. In diesem Jahr zeigen die Berliner Festspiele drei Stücke mit Audiodeskription. Hier sind einige Gründe, warum blinde und sehbehinderte Menschen unbedingt dabei sein sollten. 1. Im Gegensatz zum Kinofilm könnt ihr die Stücke „Die Jungfrau von Orleans“ am 10. Mai und „humanistää! eine abschaffung der sparten“ am 13. Mai live vor Ort im Haus der Berliner Festspiele erleben. Das ist übrigens das erste Mal, dass das Theatertreffen Vorstellungen mit Audiodeskription mit einem analogen Publikum zeigt. 2. Es gibt ein kostenloses Angebot für Nicht-Berlinerinnen und Nicht-Berliner. Am 7. Mai zeigt 3sat „Ein…