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Monat: Januar 2022

Interview mit Nathalie Mälzer

Posted in Interviews

Wer schon einmal in einem Theaterstück mit Audiodeskription gesessen und sich gefragt hat, was ein „abgewinkelter Arm“ oder ein „gehobenes rechtes Bein“ genau bedeuten soll, kommt im zehnten Theaterclub auf seine und ihre Kosten. Am 19. Dezember 2021 spreche ich nämlich mit Nathalie Mälzer, ihres Zeichens Professorin am Institut für Übersetzungswissenschaft und Fachkommunikation an der Universität Hildesheim. Wir sprechen über Audiodeskription als Übersetzung. Im Folgenden könnt ihr einen Ausschnitt aus dem Interview lesen. Lavinia: Sie kommen aus dem Bereich Übersetzung, wie sind Sie von einer Übersetzerin zur Audiodeskription gekommen? Nathalie Mälzer: Studiert habe ich eigentlich Komparatistik und Theater- und Filmwissenschaften.…

Sensibilisierung an der Deutschen Oper Berlin

Posted in Barrierefreiheit im Theater

„Kommen Blinde alleine ins Theater?Warum gibt es keinen Moment der Stille in der Beschreibung?Lohnen sich Platznummern in Punktschrift?“ Fragen über Fragen werden in der Sensibilisierungsschulung der Deutschen Oper Berlin am 13. Januar 2022 gestellt und beantwortet. Dabei sind Imke Baumann (Projektleiterin des Berliner Spielplan Audiodeskription) sowie zwei blinde bzw. sehbehinderte Referent*innen – Michael Baumeister und ich. Das Ziel der Sensibilisierung ist dasselbe wie schon in dem Workshop am Berliner Ensemble im Winter 2019, das Servicepersonal auf den Umgang mit blinden und sehbehinderten Opernliebhaber*innen vorzubereiten. Was ist Audiodeskription? Diese Frage muss für die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer erstmal beantwortet werden. Zum…

Pythonparfum und Pralinen aus Pirgendwo

Posted in Theaterrezension

Vor einem Jahr an Weihnachten hatte es nicht geklappt, das Stück „Pythonparfum und Pralinen aus Pirgendwo“ von Gregory Caers live am Theater an der Parkaue und noch dazu mit Audiodeskription zu zeigen. Stattdessen mussten wir uns mit einer Online-Variante begnügen. Die war zwar durchaus farbenfroh gestaltet, besonders durch den Klangteppich, der von Tanja Parnier unter das Stück gelegt wurde, aber als Aufnahme ging doch einiges von der Dynamik und Präsenz der Figuren verloren. 2021 wurde das Stück zu Weihnachten erneut gezeigt – diesmal mit einer Tastführung im Theater und Live-Publikum. Die Audiodeskription wurde von Joyce Ferse gesprochen. Vor Ort ist…

„Baby Choir“: Audiodeskription im Entstehungsprozess einer Performance

Posted in Theaterrezension

Ich schwanke zwischen Ekel und Faszination. Nach fast zwei Jahren bin ich einmal wieder live in den Sophiensälen. Ich schaue mir die Performance „Baby choir“ von Suvi Kemppainen und Josefine Mühle an. Das Besondere an dieser Performance ist, dass die Audiodeskriptor*innen Pernille Sonne und Emmilou Rößling am Entstehungsprozess der Performance teilhaben. Sie lernen also das Stück früh kennen und können ihre Beschreibung mit Hintergrundwissen bereichern. Nur eine verrottende Blume? Da bin ich aber beruhigt! Während andernorts Tastführungen coronabedingt ausfallen müssen, darf ich unter Einhaltung von 2G und mindestens „Vier ++“ Kostüme, Bühne und die vorhandenen Requisiten haptisch in Augenschein nehmen.…